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24.05.2023
07:05 Uhr

Pharmakonzerne auf der Gewinnerseite: Arzneimittel-Gesetz könnte zu Preissteigerungen führen

Der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagene Gesetzentwurf gegen Arzneimittelengpässe stößt auf Kritik von verschiedenen Verbänden. Sie warnen, dass die geplanten Änderungen zu Preissteigerungen führen könnten, von denen in erster Linie die Pharmakonzerne profitieren würden. Betroffen wären vor allem die Versicherten und Krankenkassen, die möglicherweise mit höheren Zuzahlungen oder langfristig steigenden Krankenkassenbeiträgen rechnen müssten.

Abkehr von Fest- und Rabattverträgen

Wie die „Bild“ berichtet, sieht der Gesetzentwurf von Lauterbach vor, Fest- und Rabattverträge für Krankenkassen abzuschaffen, um Lieferengpässen bei Arzneimitteln entgegenzuwirken. Dabei sollen die Hersteller die Möglichkeit erhalten, den Festbetrag um bis zu 50 Prozent anzuheben. Dies wiederum müssten die Krankenkassen ausgleichen, was letztendlich zu höheren Kosten für Versicherte führen könnte.

Warnungen und Kritik von Verbänden

Der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fordert Nachbesserungen des Entwurfs und warnt vor den möglichen Folgen. Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, erklärt dazu: „Sicher ist, dass dadurch die Gewinne der Pharmaunternehmen steigen werden und es für die Versicherten teurer wird.“

Stoff-Ahnis kritisiert das Vorgehen Lauterbachs und appelliert an ein „vorausschauendes Handeln der Pharmaunternehmen“ zur Sicherung der Versorgung. Auch der Sozialverband (SoVD) äußert Kritik an dem Gesetzentwurf und betont: „Profitmaximierung und Preisdruck dürfen keine höhere Priorität als das Wohl der Menschen und deren Daseinsversorgung haben.“

Die Bedeutung einer nachhaltigen Versorgung

Die aktuelle Debatte zeigt, wie wichtig es ist, Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu verhindern und gleichzeitig eine nachhaltige und bezahlbare Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Dabei müssen sowohl die Interessen der Patientinnen und Patienten, als auch die der Hersteller und Krankenkassen berücksichtigt werden.

Es bleibt abzuwarten, ob der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Form tatsächlich zu den befürchteten Preissteigerungen führen wird, oder ob die Kritik der Verbände zu Nachbesserungen führt, die eine ausgewogene Lösung ermöglichen.

Ein Appell an Politik und Wirtschaft

Die Politik sollte in dieser Angelegenheit darauf achten, dass das Wohl der Menschen im Vordergrund steht und nicht die Interessen der Pharmakonzerne. Es ist wichtig, dass die Bundesregierung gemeinsam mit der Wirtschaft Lösungen findet, um Lieferengpässe zu verhindern und eine nachhaltige Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten, ohne die finanzielle Belastung für die Versicherten unverhältnismäßig zu erhöhen.

Ein vorausschauendes Handeln der Pharmaunternehmen und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft könnten dazu beitragen, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird und gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet.

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