Putin will weiter Gas nach Europa liefern: Nord Stream 2 als Alternative
Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut seine Bereitschaft betont, Gas nach Europa zu liefern. Bei einer Plenarsitzung des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok erklärte er, dass Russland und der staatliche Konzern Gazprom ihre Verpflichtungen gegenüber den europäischen Kunden erfüllen wollen. Dies sei trotz der angespannten politischen Lage und der Sanktionen gegen Russland der Fall.
Transitvertrag mit der Ukraine steht auf der Kippe
Putin wies darauf hin, dass der Transitvertrag mit der Ukraine zum Jahreswechsel ausläuft und Russland die Ukraine nicht zur Verlängerung zwingen könne. Er kritisierte die Europäer, die Einfluss auf Kiew hätten, aber wenig Interesse zeigten, Druck auszuüben. Dies könnte bedeuten, dass Europa künftig auf alternative Routen angewiesen sein könnte, um russisches Gas zu erhalten.
Nord Stream 2 als Lösung?
Als eine mögliche Alternative brachte Putin erneut die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 ins Spiel. Diese Pipeline, die durch die Ostsee verläuft und direkt nach Deutschland führt, wurde in der Vergangenheit immer wieder als Lösung für die Energieprobleme Europas vorgeschlagen. Allerdings hat Deutschland bisher gezögert, diese Pipeline in Betrieb zu nehmen, was Putin deutlich kritisierte.
Polen und die Jamal-Pipeline
Ein weiteres Problem sieht Putin in der Schließung der Jamal-Europa-Pipeline durch Polen. Zwar hatte Russland selbst im Mai 2022 die Gaslieferungen durch diese Leitung eingestellt, nachdem Polen sich geweigert hatte, Gaszahlungen in Rubel zu leisten. Dennoch wird die Schließung der Pipeline von Putin als Hindernis für eine stabile Gasversorgung Europas dargestellt.
Wirtschaftliche Verluste auf beiden Seiten
Putin stellte in seiner Rede auch klar, dass die gesunkenen Gaslieferungen nicht nur Europa, sondern auch Russland selbst schaden. Der staatliche Konzern Gazprom habe im vergangenen Jahr massive Verluste eingefahren. Versuche, den europäischen Gasmarkt durch Asien zu ersetzen, seien bislang nicht besonders erfolgreich gewesen. Verhandlungen mit China über den Bau einer zweiten Gas-Pipeline stocken, da die Chinesen nicht bereit seien, so hohe Preise zu zahlen wie die Europäer.
Fazit
Die Zukunft der Gasversorgung Europas bleibt ungewiss. Während Putin weiterhin Gas nach Europa liefern will, stehen politische und wirtschaftliche Hindernisse im Weg. Die Europäer müssen entscheiden, ob sie auf alternative Routen wie Nord Stream 2 setzen oder andere Lösungen finden, um ihre Energieversorgung zu sichern. Klar ist, dass die derzeitige Situation sowohl für Europa als auch für Russland wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringt.
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