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04.07.2024
10:57 Uhr

REWE setzt verstärkt auf Selbstbedienungskassen

REWE setzt verstärkt auf Selbstbedienungskassen

Die REWE-Gruppe plant, die Anzahl der Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) in ihren Märkten erheblich zu erhöhen. Laut REWE-Chef Lionel Souque sollen bis Ende des Jahres 2024 etwa 1.800 Filialen mit den modernen Self-Checkout-Systemen ausgestattet sein. Dies entspricht fast der Hälfte aller REWE-Märkte. Souque betonte, dass die Kassen ohne Personal gut angenommen würden und bereits von einem Viertel der Kunden genutzt werden.

Vorteile der SB-Kassen

Die Einführung von SB-Kassen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Kürzere Schlangen an den Kassen, Einsparungen beim Personal und ein geringerer Flächenbedarf sind nur einige der genannten Pluspunkte. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels im Handel, der den Bedarf an qualifiziertem Kassenpersonal erhöht, bieten SB-Kassen eine attraktive Lösung.

Steigende Akzeptanz und Verbreitung

Bereits im November 2023 gab es laut dem Handelsforschungsinstitut EHI mehr als 5.000 Geschäfte in Deutschland, die Self-Checkout-Systeme anbieten. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es lediglich 320. Die Anzahl stieg allein zwischen 2021 und 2023 um 117 Prozent. Frank Horst vom EHI prognostiziert, dass in zehn Jahren etwa jeder dritte Supermarkt über Selbstbedienungskassen verfügen wird.

Keine Arbeitsplatzverluste geplant

Trotz der zunehmenden Automatisierung betont REWE-Chef Souque, dass der Einsatz von SB-Kassen nicht zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen soll. Stattdessen sollen die Mitarbeiter mehr Zeit für den direkten Kundenkontakt und die Regalpflege haben. "Es geht uns darum, unseren Mitarbeitenden mehr Zeit für das Wesentliche zu geben", so Souque.

Beliebtheit der Eigenmarken steigt

Parallel zur Einführung der SB-Kassen verzeichnet REWE eine steigende Beliebtheit der Eigenmarken. Eine Umfrage des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH zeigt, dass knapp 80 Prozent der Verbraucher in den letzten Jahren häufiger zu den günstigeren Eigenmarken gegriffen haben. Gründe hierfür sind unter anderem zeitweise Engpässe bei bestimmten Produkten sowie die Inflation.

Erweiterung des Eigenmarkensortiments

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, hat REWE sein Eigenmarkenangebot erheblich ausgebaut. Die Preiseinstiegsmarke "Ja" wurde von 600 auf mehr als 1.200 Artikel erweitert. Ein durchschnittlicher REWE-Markt führt rund 15.000 Artikel, davon etwa ein Drittel Eigenmarken. Laut Souque sei der Umsatzanteil der Eigenmarken in letzter Zeit stärker gewachsen als der der Herstellermarken.

Die zunehmende Verbreitung von SB-Kassen und die wachsende Beliebtheit der Eigenmarken zeigen, dass REWE auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden reagiert. Diese Entwicklungen könnten langfristig die Struktur des Einzelhandels in Deutschland nachhaltig verändern.

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