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24.06.2024
06:00 Uhr

Risiko von Zahlungsausfällen bei privaten Krediten in Europa nimmt drastisch zu

Risiko von Zahlungsausfällen bei privaten Krediten in Europa nimmt drastisch zu

Die Sorge vor Zahlungsausfällen im Rahmen privater Kredite hat in Europa enorm zugenommen, wie ein Bericht von Bloomberg zeigt. Immer mehr Investoren ziehen sich von gehebelten, schuldenfinanzierten Investitionen zurück, da sie eine Verschuldungskrise wegen dauerhaft hoher Zinsen befürchten. Diese Entwicklung könnte schwerwiegende Folgen für die Finanzmärkte haben.

Steigende Zinsen und ihre Folgen

Seit Juli 2022 sind die Zinsen kontinuierlich gestiegen und verweilten bis vor Kurzem bei 4,5 Prozent. Trotz einer kürzlich veranlassten Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bleiben Finanzierungen teuer. Diese hohen Zinsen erschweren es insbesondere mittelständischen Unternehmen, die auf Fremdkapital angewiesen sind, ihre Schulden zu bedienen.

„Wir haben früher ein gehebeltes Segment angeboten, aber es gab viel weniger Nachfrage danach bei unserem jüngsten Fonds,“ sagte Guillaume de Jongh, geschäftsführender Partner des Mittelstandsfinanzierers CAPZA. „Die Vorstellung, dass die Zinsen länger höher bleiben, setzt sich durch und das bedeutet möglicherweise mehr Zahlungsausfälle weiter unten.“

Wachsende Privatverschuldung

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Privatverschuldung im Euroraum. Private Haushalte nehmen immer mehr Schulden auf, oft zur Finanzierung von Immobilien und Wohnungsbau, aber auch zunehmend für Konsumzwecke. Zwischen 2010 und 2024 ist das Volumen von Wohnungsbaukrediten an private Haushalte im Euroraum um fast 50 Prozent gestiegen. 2015 wurden in der Eurozone rund 566 Milliarden Euro an Konsumkrediten vergeben, in diesem Jahr sind es über 730 Milliarden Euro.

Gefährliche Spirale der Verschuldung

Die Dauer der sogenannten „Hochzinsperiode“ könnte laut Bloomberg immer mehr Unternehmen in den Zahlungsausfall treiben. Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass private Kreditnehmer unter hohen Schuldenlasten leiden. Einige große Fonds, darunter von Blackrock oder Oaktree, haben bereits negative Ratings von Moody’s erhalten, da sie eine Zunahme von sogenannten PIK-Krediten (Payment-in-Kind Krediten) fürchten. Bei diesen Krediten werden Zinszahlungen mit Schulden bezahlt, was den Verschuldungsgrad exponentiell steigen lassen kann.

Übernahmen verschuldeter Unternehmen

Auch in Deutschland werden vermehrt verschuldete Unternehmen übernommen. Im vergangenen Jahr begannen Gespräche über einen Verkauf der Münchner Gastronomiekette „Sausalitos“ an einen britischen Investor, nachdem sich die Verluste nach den Pandemiejahren verdoppelt hatten. Der deutsche Pflegedienstleister „Emvia Living“ wurde von einem französischen Investmenthaus übernommen, nachdem die Verluste für das Geschäftsjahr 2020/21 auf über 37 Millionen Euro gestiegen waren.

Die anhaltend hohen Zinsen und die wachsende Privatverschuldung stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität der europäischen Finanzmärkte dar. Es bleibt abzuwarten, wie die europäische Geldpolitik darauf reagieren wird und ob Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verschuldungskrise zu verhindern.

In unsicheren Zeiten wie diesen ist es ratsam, sich auf stabile und wertbeständige Anlageformen wie Edelmetalle zu konzentrieren. Gold und Silber bieten eine sichere Alternative zu den unsicheren Finanzmärkten und schützen das Vermögen vor den Risiken einer drohenden Verschuldungskrise.

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