Scholz und das „Weiße Gold“: Kanzler reist zu Gesprächen über Lithium nach Serbien
Heute wird Bundeskanzler Olaf Scholz zur Eröffnung einer Lithium-Mine in Serbien erwartet. Diese Reise ist von großer politischer Bedeutung, da die geplante Mine in Serbien auf erheblichen Widerstand der Bevölkerung stößt. Das Verfassungsgericht hat jedoch kürzlich den Weg für das australische Unternehmen Rio Tinto freigemacht, das in der westserbischen Stadt Loznica Lithium fördern will.
Widerstand von Umweltschützern
Die geplante Lithium-Mine in Serbien sticht mit ihrem Potenzial heraus. Laut dem australischen Unternehmen Rio Tinto, welches dort das „Weiße Gold“ abbauen will, könnten die Vorkommen in Jadar jährlich 58.000 Tonnen Lithiumkarbonat, 160.000 Tonnen Borsäure und 255.000 Tonnen Natriumsulfat einbringen. Das serbische Vorkommen wurde bereits 2004 entdeckt. Pläne, es zu erschließen, trafen auf heftigen Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern.
Rio Tinto hatte bereits eine Förderlizenz erhalten, 2022 zog die Regierung in Belgrad diese wegen öffentlichen Drucks wieder zurück. Das Verfassungsgericht des Landes machte dies vergangene Woche wieder rückgängig, die Regierung gab daraufhin erneut grünes Licht. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sicherte umfassende Umweltschutzgarantien zu und will sich außerdem dafür einsetzen, die Wertschöpfungskette inklusive der Weiterverarbeitung des Lithiums zu Batterien weitgehend im Land zu halten.
Für Elektrobatterien unverzichtbar
Zusammen mit Nickel und Kobalt ermöglicht Lithium die Speicherung und den Transport von Elektrizität und ist für die Herstellung von Elektrobatterien unverzichtbar. Die Technologie ist nicht neu, im Zuge der Abkehr von fossilen Brennstoffen gewinnt sie enorm an Bedeutung. Europa spielt dabei bislang weder als Produzent noch als Verarbeiter eine Rolle.
China als dominanter Lieferant
Bei der Verarbeitung des Leichtmetalls ist China der einsame Spitzenreiter, nennenswerte Kapazitäten in dem Bereich haben ansonsten noch Chile, Argentinien, Kanada und die USA. China ist der bei Weitem wichtigste Lieferant für Europa. Lithium-Vorkommen gibt es auch auf dem europäischen Kontinent – in Frankreich, Tschechien oder auch in Deutschland. Die Förderung ist jedoch in den meisten Fällen noch nicht möglich oder wäre mit erheblichen Umweltschäden verbunden. Der einzige nennenswerte Lithium-Produzent der EU ist bislang Portugal. Die Produktion Portugals im Jahr 2021 belief sich auf rund 600 Tonnen.
Europas Abhängigkeit und die Rolle Deutschlands
Europa ist zu nahezu 100 Prozent von Importen abhängig, vor allem aus China. Dies stellt ein erhebliches Risiko dar, insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen. Die Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten kann zu erheblichen wirtschaftlichen und politischen Problemen führen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Europa und insbesondere Deutschland, als wirtschaftliches Rückgrat der EU, alternative Quellen für diese wichtigen Rohstoffe erschließen.
Die Reise von Bundeskanzler Scholz nach Serbien könnte als ein Schritt in diese Richtung interpretiert werden. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die politischen und ökologischen Herausforderungen meistern lassen. Die Umweltschützer vor Ort sind entschlossen, gegen das Projekt zu kämpfen, und die serbische Bevölkerung ist gespalten.
Es bleibt zu hoffen, dass die Gespräche in Serbien zu einer Lösung führen, die sowohl den wirtschaftlichen Interessen als auch den ökologischen Bedenken gerecht wird. Die Bedeutung von Lithium für die zukünftige Energieversorgung und Mobilität Europas kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Doch dies darf nicht auf Kosten der Umwelt und der lokalen Bevölkerung geschehen.
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