Schwarz-Gruppe meldet drastischen Anstieg von Cyberattacken
Die Schwarz-Gruppe, zu der die bekannten Lebensmitteldiscounter Lidl und Kaufland gehören, sieht sich einer alarmierenden Zunahme von Cyberattacken ausgesetzt. Laut Konzernchef Gerd Chrzanowski, der der „Süddeutschen Zeitung“ ein Interview gab, hat sich die Anzahl der täglichen Angriffe seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs drastisch erhöht.
Enorme Zunahme der Cyberbedrohungen
Vor dem Ukraine-Krieg lag die Zahl der Cyberattacken bei etwa 3.500 pro Tag. Diese Zahl ist nun auf beängstigende 350.000 Angriffe täglich angestiegen, wobei ein Großteil dieser Attacken aus Russland komme, so Chrzanowski.
Gemeinsame Abwehrlösungen mit ServiceNow
Um dieser Bedrohung Herr zu werden, hat die Schwarz-Gruppe eine Kooperation mit der US-amerikanischen Firma ServiceNow gestartet, die sich auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert hat. Gemeinsam entwickeln sie KI-Lösungen zur Abwehr solcher Angriffe. Diese Software soll nicht nur der Schwarz-Gruppe, sondern auch anderen Unternehmen, einschließlich Wettbewerbern im Einzelhandel, zur Verfügung stehen.
„Wir konkurrieren bei Eiern, Bananen und Milch. Aber nicht bei Cybersecurity. Hier müssen wir zusammenarbeiten. Wenn einer von uns attackiert wird, trifft uns das alle“, sagte Chrzanowski.
Digitale Souveränität als Ziel
Ein zentrales Anliegen der Schwarz-Gruppe sei es, digitale Souveränität zu erreichen. Daten sollten nicht auf Servern in fremden Ländern gespeichert werden, betonte Chrzanowski. Dies sei besonders wichtig, um die Sicherheit und Integrität der Daten zu gewährleisten.
Ausweitung der KI-Lösungen im Einzelhandel
Die Schwarz-Gruppe plant, ihre KI-Plattform, die bereits in 80 Lidl-Filialen im Einsatz ist, weiter auszubauen. Bis 2025 soll diese Lösung allen Einzelhändlern in Europa zur Verfügung stehen. Ein besonderer Vorteil dieser Technologie sei die Vermeidung von Warteschlangen an den Kassen.
Die zunehmenden Cyberbedrohungen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, dass Unternehmen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um sich gegen diese Gefahren zu schützen. Die Schwarz-Gruppe setzt hier ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit und digitale Souveränität.
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