
Skandal bei Nestlé: Französische Justiz deckt Wasserbehandlungs-Betrug auf
In Frankreich bahnt sich ein weiterer Skandal um den ohnehin umstrittenen Lebensmittelriesen Nestlé an. Die französische Justiz hat Vorermittlungen gegen die Wassermarken-Sparte des Konzerns eingeleitet. Der Vorwurf wiegt schwer: systematischer Betrug bei der Behandlung von angeblich "natürlichem" Mineralwasser.
Millionenstrafe nur die Spitze des Eisbergs?
Bereits im Februar musste der Schweizer Konzern eine Strafzahlung von zwei Millionen Euro leisten - ein Betrag, der angesichts der Dimensionen des mutmaßlichen Betrugs geradezu lächerlich erscheint. Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft dem Unternehmen vor, diese erste Zahlung sei nur ein durchsichtiger Versuch gewesen, die wahren Ausmaße der Affäre zu verschleiern.
Das große Täuschungsmanöver
Besonders pikant: Nicht nur Nestlé Waters mit seinen bekannten Marken Perrier und Vittel steht am Pranger, sondern auch der französische Marktführer Sources Alma. Die Liste der Vorwürfe ist lang und erschreckend. Die Unternehmen sollen systematisch illegale Desinfektionsmethoden eingesetzt und dabei bewusst die Verbraucher getäuscht haben. Als wäre das nicht genug, wurde offenbar auch künstliches CO2 zugesetzt - und das Produkt dann dreist als Wasser "mit natürlicher Kohlensäure" vermarktet.
Regierung als stiller Komplize?
Besonders bedenklich erscheint die Rolle der französischen Regierung in diesem Skandal. Während eine Untersuchungskommission bereits 2022 die weitverbreiteten illegalen Praktiken bestätigte, wurde der entsprechende Bericht unter Verschluss gehalten. Stattdessen änderte die Regierung 2023 klammheimlich die Vorschriften, um den Einsatz von Mikrofiltern zu legalisieren - ein durchsichtiges Manöver zur nachträglichen Legitimierung der fragwürdigen Praktiken.
Die Wahrheit ist: Der Verbraucher wurde systematisch getäuscht. Was als "natürliches Mineralwasser" verkauft wurde, war in Wirklichkeit industriell behandeltes Quellwasser.
Bedrohte Wasserqualität als Ausrede
Die Konzerne verweisen auf die zunehmende Bedrohung der Quellen durch Trockenheit und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft. Doch statt diese grundlegenden Probleme anzugehen, wurde offenbar der Weg der Täuschung gewählt. Neueste Untersuchungen US-amerikanischer Wissenschaftler werfen zudem die beunruhigende Frage auf, ob die eingesetzten Mikrofilter sogar zur Mikroplastik-Belastung des Wassers beitragen könnten.
Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie multinationale Konzerne im Verbund mit einer nachgiebigen Politik die Interessen der Verbraucher mit Füßen treten. Die nun eingeleiteten Ermittlungen könnten endlich Licht ins Dunkel bringen - vorausgesetzt, die Justiz bleibt standhaft gegenüber den zweifellos massiven Einflussversuchen der Konzerne.
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