Steigende Espresso-Preise in Südtirol: „Internationaler Markt außer Kontrolle“
Der Espresso in Südtirol wird immer teurer. Italiener haben eine Prognose gewagt und für Oktober 2024 könnte eine magische Marke fallen. Die Preissteigerung betrifft nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen, die ihr tägliches Ritual des Espresso-Genusses pflegen.
Preiserhöhung: Espresso bald bei 2,50 Euro?
Im September 2024, wenn das Oktoberfest in München in vollem Gange ist, werden viele Gäste feststellen, dass sie tiefer in die Tasche greifen müssen als erwartet. In einigen Zelten kostet das Bier nun 15 Euro. Diese Preisentwicklung scheint sich auch auf andere beliebte Getränke auszuwirken. In Südtirol könnte bald eine bedeutende Preisgrenze für Espresso überschritten werden. „Der internationale Markt für Kaffee ist seit dem Frühjahr 2024 außer Kontrolle“, sagt Luca Torta, der Besitzer eines Cafés in Trient, gegenüber Südtirol News.
Trient, gelegen zwischen Bozen und dem Gardasee nahe dem beliebten Lago di Caldonazzo, ist auch für deutsche Urlauber ein beliebtes Reiseziel. Die Espresso-Trinker könnten vom Endpreis geschockt sein. „Leider könnten wir in einem Jahr zwischen zwei und 2,50 Euro für einen Espresso bezahlen müssen“, warnt Torta.
Ursachen für die Preissteigerung
Valentin Hofer, Besitzer einer Kaffeerösterei in Südtirol, erklärte kürzlich den Grund für die steigenden Preise: „In den Anbauländern gab es Frost, in Vietnam Trockenheit. Damit sterben die Kaffeepflanzen, Kaffee fehlt also – und das treibt den Preis.“ In der Provinz Trient könnte die 2,50-Euro-Grenze bereits im Oktober 2024 erreicht werden.
Es galt die ungeschriebene Regel, dass ein Espresso nicht mehr als ein Euro kosten darf – allerdings nur für den „Caffè al Banco“. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Auch die Südtiroler Zeitung stol.it berichtet über die steigenden Preise. „Man muss nicht befürchten, dass die Teuerungsrate wieder auf hohe Niveaus ansteigen wird“, sagt Luciano Partacini, Direktor des Amtes für Wirtschaftsinformation beim Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) der Handelskammer Bozen.
Touristische Nachfrage treibt Preise in die Höhe
Im Gastgewerbe gab es die größte Preissteigerung. Im Jahresvergleich stiegen die Preise um 6,1 Prozent, wie das Portal weiter berichtet. „Das beweist am Ende nur, dass die touristische Nachfrage hoch ist“, so Patricini. Besonders betroffen sind Urlauber, die höhere Übernachtungspreise tragen müssen.
Patricini hat noch eine schlechte Nachricht für alle Südtirol-Fans. „Während Kosten italienweit zurückgegangen sind, sind sie in Südtirol nach oben geklettert“, sagt der Direktor über die Wohnnebenkosten. Nicht nur Espresso-Liebhaber, auch Cappuccino-Fans mussten tiefer in die Tasche greifen. Vor allem in Bozen wurden höhere Preise gemeldet.
Einfluss auf den Tourismus
Die steigenden Preise könnten langfristig Auswirkungen auf den Tourismus in Südtirol haben. Während die Region weiterhin ein beliebtes Reiseziel bleibt, könnten die höheren Kosten einige Urlauber davon abhalten, wiederzukommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob Maßnahmen ergriffen werden, um die Preise zu stabilisieren.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie stark globale Ereignisse und klimatische Veränderungen lokale Märkte beeinflussen können. Für Espresso-Liebhaber und Touristen in Südtirol bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald wieder entspannt.
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