Stellenabbau bei Schaeffler: Ein Symptom der verfehlten E-Mobilitätsstrategie?
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer schweren Krise. Nach Continental und Volkswagen hat nun auch der Autozulieferer Schaeffler angekündigt, 4700 Stellen in Europa abzubauen, davon allein 2800 in Deutschland. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Branche steht.
Die Hintergründe des Stellenabbaus
Schaeffler begründet den Stellenabbau mit der Fusion mit dem Antriebsspezialisten Vitesco, durch die die Zahl der Beschäftigten auf weltweit 120.000 angestiegen ist. Hinzu kommt, dass das erwartete Wachstum bei Elektroautos ausbleibt, was den Druck auf die Preise erhöht. „Die Automobilindustrie befindet sich durch die Transformation zur Elektromobilität in einem tiefgreifenden Wandel“, sagt eine Sprecherin des Verbands der Automobilindustrie (VDA).
Die Rolle der Elektromobilität
Die Elektromobilität wird oft als Lösung für die Probleme der Automobilindustrie angepriesen. Doch die Realität sieht anders aus: Der Verkauf von Elektroautos ist im Oktober um weitere fünf Prozent gesunken. Strategieberater Maximilian Huber von Ebility betont, dass die Elektromobilität im Bereich Antrieb die niedrigste Markteintrittshürde darstellt und daher neue Wettbewerber anzieht. „Neue Wettbewerber drängen daher vor allem mit elektrischen Antrieben auf den Markt und Elektromobilität funktioniert am besten in einem vernetzten Ökosystem“, so Huber.
China als Herausforderung
Ein weiteres Problem ist die starke Abhängigkeit der deutschen Automobilindustrie vom chinesischen Markt. Die chinesische Industrie hat eine heimische Automobilbranche entwickelt, die attraktive und preisgünstige Fahrzeuge anbietet und damit die deutschen Hersteller verdrängt. Autoexperte Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands Hannover sieht die Autoindustrie in „disruptiven Zeiten“ durch neue chinesische Hersteller und die Elektromobilität.
Politische Reaktionen
Die Grünen in Bayern, vertreten durch Eva Lettenbauer, sind stolz auf die deutsche Automobilindustrie und betonen deren Innovationskraft. Sie kritisiert jedoch die CSU für das Verschleppen des Ausbaus der Elektroladeinfrastruktur. Julia Klöckner von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht die Probleme eher in der „vermurksten Wirtschaftspolitik der Ampel“. Die Unsicherheit in der Branche sei enorm und führe dazu, dass Unternehmen nicht mehr in Deutschland investieren.
Der Ausblick
Die Perspektiven für die deutsche Automobilindustrie sind düster. Eine Umfrage des VDA zeigt, dass über 54 Prozent der befragten Unternehmen planen, Beschäftigung in Deutschland abzubauen. Der schwache Marktausblick für E-Autos verstärkt die Unsicherheit der Zulieferer. „Wir brauchen ein Programm für Standort und Wettbewerbsfähigkeit sowie eine Politik, die Innovationen fördert und nicht hemmt“, fordert die VDA-Sprecherin.
Ob und wie die Politik auf die Entwicklungen bei Continental, Volkswagen und Schaeffler reagieren wird, bleibt abzuwarten. Die Signale sind alarmierend. Die Zukunft der deutschen Automobilindustrie hängt davon ab, ob die Ampelregierung endlich die notwendigen Maßnahmen ergreift oder weiter im Leerlauf verharrt.
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