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13.05.2024
11:50 Uhr

Unter 20.000: Das unaufhaltsame Ende der Bankfilialen in Deutschland

Unter 20.000: Das unaufhaltsame Ende der Bankfilialen in Deutschland

Während die digitale Revolution unaufhaltsam voranschreitet, erleben wir ein weiteres Kapitel im Niedergang traditioneller Bankstrukturen. Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland ist erstmals unter die Marke von 20.000 gefallen, ein Trend, der sich trotz aller Bemühungen fortzusetzen scheint.

Die fortschreitende Erosion des Filialnetzes

Die aktuellen Zahlen der Bundesbank sind ein klares Zeichen: Nur noch 19.501 Bankfilialen waren zum Jahreswechsel in Deutschland aktiv, was einem Rückgang von 945 Standorten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Rückgang spiegelt eine tiefgreifende Verschiebung im Verhalten der Bankkunden wider, die sich zunehmend dem Onlinebanking zuwenden. Eine Bitkom-Studie zeigt auf, dass mittlerweile mehr als 80 Prozent der Deutschen ihre Bankgeschäfte online erledigen.

Die digitale Wende und ihre Folgen

Es ist eine bemerkenswerte Entwicklung, dass selbst die Generation der über 65-Jährigen sich verstärkt den digitalen Dienstleistungen zuwendet. Die Bitkom-Studie berichtet von einem Anstieg auf 54 Prozent in dieser Altersgruppe. Doch während die Kunden sich an die Bequemlichkeit und Effizienz des Onlinebankings gewöhnen, kämpfen die Banken mit einem Spagat zwischen Kostenoptimierung und Kundennähe.

Strategien gegen die Entvölkerung der Bankenlandschaft

Die Geldinstitute setzen auf innovative Lösungen, um ihre Präsenz zu wahren. Videoberatungen, Beratungscenter mit erweiterten Öffnungszeiten und mobile Banking-Busse sind nur einige der Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Service am Kunden nicht vollständig zu digitalisieren. Doch die Schließungswelle der letzten Jahre, angefeuert durch die Corona-Pandemie, lässt Zweifel aufkommen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Nähe zum Kunden aufrechtzuerhalten.

Die Zukunft der Bankenlandschaft

Die Sparkassen und Landesbanken halten mit 7.104 Standorten noch die meisten Filialen, doch auch sie sind von der Schließungswelle betroffen. Besonders die Genossenschaftsbanken, darunter Volks- und Raiffeisenbanken, haben ihr Netz deutlich ausgedünnt. Die Bundesbank prognostiziert, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, angetrieben durch Fusionen und die fortschreitende Digitalisierung.

Kritische Reflexion der Entwicklung

Die Schließung von Bankfilialen ist mehr als nur eine Reaktion auf digitale Trends. Sie ist ein Symptom einer sich verändernden Gesellschaft, in der die persönliche Interaktion und das lokale Wirtschaftsleben in den Hintergrund treten. Es ist zu hinterfragen, ob die zunehmende Anonymität und Entfremdung im Bankwesen nicht auch ein Verlust an sozialer Bindung und Vertrauen bedeutet. Die deutsche Politik, insbesondere die derzeitige Ampelregierung, scheint hier keine adäquate Antwort zu bieten, um diesen Verlust an zwischenmenschlicher Nähe und lokaler Wirtschaftskraft entgegenzuwirken.

Das Filialsterben ist daher nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem, das nach einer kritischen Auseinandersetzung verlangt. Es stellt sich die Frage, ob der Fortschritt in der Digitalisierung nicht auch mit einem Verlust an menschlichen Werten einhergeht – Werte, die in einer funktionierenden Gemeinschaft unabdingbar sind.

Fazit

Die Schließungswelle der Bankfilialen mag für viele nur eine logische Anpassung an die moderne Welt sein, doch sie sollte uns auch dazu anregen, über die langfristigen Konsequenzen für unsere Gesellschaft nachzudenken. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis zwischen Bank und Kunde entwickeln wird und ob die digitale Zukunft auch den Bedürfnissen derer gerecht wird, die Wert auf persönlichen Kontakt und lokale Verbundenheit legen.

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