US-Einzelhandel verzeichnet deutliches Wachstum in der Weihnachtssaison trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
Die amerikanische Wirtschaft zeigt sich zum Jahresende überraschend robust. Wie aktuelle Daten von Mastercard SpendingPulse belegen, stiegen die Einzelhandelsumsätze in der diesjährigen Weihnachtssaison um beachtliche 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung überrascht vor allem vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation und der wirtschaftspolitischen Unsicherheiten.
Digitaler Handel als klarer Gewinner
Besonders bemerkenswert erscheint das starke Wachstum im Online-Handel. Mit einem Plus von 6,7 Prozent übertrafen die digitalen Verkäufe die Entwicklung der stationären Geschäfte deutlich, die lediglich um 2,9 Prozent zulegten. Diese Zahlen würden die fortschreitende Digitalisierung des Einzelhandels unterstreichen, die durch die Corona-Pandemie noch zusätzlich beschleunigt worden sei.
Regionale Unterschiede im E-Commerce
Interessanterweise zeigen sich deutliche regionale Unterschiede im Online-Handel. Die Städte Tampa und Phoenix entwickelten sich mit Wachstumsraten von 10,6 bzw. 10 Prozent zu regelrechten E-Commerce-Hochburgen. Auch Metropolen wie Minneapolis, Dallas und Charlotte lagen deutlich über dem nationalen Durchschnitt.
Branchen im Überblick
- Schmuck: +4,0% Wachstum
- Elektronik: +3,7% Zuwachs
- Bekleidung: +3,6% Steigerung
- Gastronomie: +6,3% Anstieg
Kritische Betrachtung der Wirtschaftspolitik
Diese Entwicklung erscheint umso bemerkenswerter, als die Federal Reserve ihre restriktive Geldpolitik weitgehend fortsetzt. Zwar kündigte die Notenbank kürzlich die dritte Zinssenkung für 2024 an, jedoch fällt diese mit 25 Basispunkten eher moderat aus. Der neue Leitzins liegt nun zwischen 4,25 und 4,5 Prozent.
"Die Verbraucher zeigen sich zwar ausgabefreudig, suchen aber gezielt nach Sonderangeboten", erklärt Michelle Meyer, Chefökonomin des Mastercard Economics Institute. Diese Entwicklung würde die grundsätzliche Stärke des Konsumenten unterstreichen, der von einem robusten Arbeitsmarkt und Vermögenszuwächsen profitiere.
Bemerkenswert erscheint auch der Umstand, dass die letzten fünf Tage der Weihnachtssaison etwa 10 Prozent der gesamten Feiertagsausgaben ausmachten. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Verbraucher bewusst auf Last-Minute-Angebote warteten, um von möglichen Preisreduzierungen zu profitieren.
Ein vollständigeres Bild der Konsumausgaben wird sich erst im Januar zeigen, wenn die National Retail Federation ihre zweimonatigen Verkaufszahlen vom Handelsministerium veröffentlicht. Angesichts der Tatsache, dass der private Konsum etwa 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, dürften diese Daten mit besonderer Spannung erwartet werden.
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