ZDF-„Politbarometer“: FDP auf historischem Tiefpunkt – Kanzlerkandidaten wenig überzeugend
Die jüngste Veröffentlichung des ZDF-„Politbarometers“ zeichnet ein düsteres Bild für die Freie Demokratische Partei (FDP) und die amtierenden sowie potenziellen Kanzlerkandidaten. Die Umfragewerte der FDP sind auf den schlechtesten Stand seit fast einem Jahrzehnt gefallen, während die Kandidaten für das Kanzleramt überwiegend als ungeeignet wahrgenommen werden.
FDP auf schlechtestem Wert seit 9,5 Jahren
Die FDP unter der Führung von Christian Lindner steht vor einer ernsten Herausforderung. Mit nur noch drei Prozent Zustimmung erreicht die Partei den schlechtesten Wert im „Politbarometer“ seit April 2015. Dies ist ein klares Zeichen für die Unzufriedenheit der Wähler mit der aktuellen Ampel-Koalition, in der die FDP eine tragende Rolle spielt.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 16 Prozent und die CDU/CSU auf 31 Prozent. Die Grünen würden elf Prozent erreichen, die AfD 18 Prozent und die Linke vier Prozent. Die FDP würde mit drei Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen, was für die Partei ein historischer Tiefpunkt wäre.
Unbeliebte Kanzlerkandidaten
Die Umfrage zeigt auch, dass die Deutschen wenig Vertrauen in die derzeitigen und potenziellen Kanzlerkandidaten haben. Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD) wird nur von 28 Prozent der Befragten als kanzlertauglich eingestuft, während 70 Prozent ihn als ungeeignet betrachten. Friedrich Merz (CDU) schneidet mit 40 Prozent Zustimmung etwas besser ab, doch auch hier sehen 54 Prozent ihn als ungeeignet an. Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) werden von den meisten Befragten ebenfalls als ungeeignet angesehen.
Koalitionsmodelle und politische Präferenzen
Interessanterweise findet nur eine unionsgeführte Koalition mit der SPD annähernd gleich viele Befürworter wie Gegner. Alle anderen Koalitionsmodelle, einschließlich einer SPD-geführten Koalition mit der CDU/CSU, Schwarz-Grün, einer Koalition der CDU/CSU mit der AfD und die „Ampel“, werden von deutlich mehr Befragten als „schlecht“ bewertet.
Sympathie und Leistung
Bei der Bewertung nach Sympathie und Leistung liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit einem Durchschnittswert von 1,5 auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf weiter an der Spitze. Ihm folgt Hendrik Wüst (CDU) mit einem Wert von 1,0. Deutlich schlechter schneiden andere prominente Politiker wie Markus Söder (CSU), Friedrich Merz, Robert Habeck, Annalena Baerbock und Olaf Scholz ab, die alle negative Werte erreichen.
Die Umfrage wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt und umfasst Interviews mit 1249 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten, die zwischen dem 15. und 17. Oktober 2024 telefonisch und online befragt wurden. Der Fehlerbereich liegt bei einem Anteilswert von 40 Prozent bei plus/minus drei Prozentpunkten und bei einem Anteilswert von zehn Prozent bei rund plus/minus zwei Prozentpunkten.
Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die tiefe Unzufriedenheit der deutschen Wähler mit der aktuellen politischen Landschaft und lassen wenig Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Lage erkennen.
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