Zerschlagung des Axel Springer Konzerns: Ein tiefer Einschnitt in die deutsche Medienlandschaft
Der traditionsreiche Medienkonzern Axel Springer, bekannt durch Publikationen wie BILD und Welt, steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung. Die Aufspaltung des Unternehmens soll noch in diesem Jahr erfolgen, wie aus internen Kreisen verlautet. Die Pläne, die seit geraumer Zeit im Aufsichtsrat diskutiert werden, nehmen nun konkrete Formen an.
Aufteilung der Geschäftsbereiche
Die geplante Aufspaltung sieht vor, dass der US-Investor KKR und der kanadische Pensionsfonds CCIB die Mehrheit am digitalen Rubrikengeschäft übernehmen. Vorstandschef Mathias Döpfner und die Familie Springer sollen hingegen das Mediengeschäft behalten. Diese Aufteilung wurde von fünf mit dem Vorgang vertrauten Personen gegenüber dem Handelsblatt bestätigt.
Am kommenden Donnerstag soll der Aufsichtsrat des Axel Springer Konzerns die Pläne weiter beraten. Unklarheiten bestehen noch hinsichtlich der Bewertungen und der Höhe der Beteiligungen. Fest steht jedoch, dass der Deal bis Ende des Jahres unterzeichnet werden soll. Ein Verkauf deutscher Medien wie der BILD sei nicht vorgesehen.
Bewertung der Geschäftsbereiche
Das digitale Kleinanzeigengeschäft wird mit zehn Milliarden Euro bewertet. Den wertvollsten Teil stellt dabei das Jobportal Stepstone dar, gefolgt von der Aviv-Gruppe, die Immobilienportale wie Seloger in Frankreich und Immowelt in Deutschland betreibt. Die Gesamtbewertung von 13,5 Milliarden Euro wurde durch einen Artikel der Financial Times bestätigt.
Das Mediengeschäft, welches auch den amerikanischen Politiknachrichtendienst Politico umfasst, wird mit 3,5 Milliarden Euro bewertet. Politico wurde 2021 für rund eine Milliarde Euro erworben. Der Wert der deutschen Medien wie BILD wird von Insidern auf 400 bis 500 Millionen Euro geschätzt. Die neue Medientochter soll zu 100 Prozent im Besitz von Döpfner und der Familie Springer bleiben.
Historischer Kontext und Auswirkungen
Die Zerschlagung des Axel Springer Konzerns markiert einen tiefen Einschnitt in die deutsche Medienlandschaft. Axel Springer, ein Symbol für unabhängigen Journalismus und Meinungsvielfalt, wird durch die Aufspaltung in eine neue Ära eintreten. Die Konzentration des digitalen Rubrikengeschäfts in den Händen internationaler Investoren könnte langfristig Auswirkungen auf die Unabhängigkeit und Vielfalt der Berichterstattung haben.
Die Entscheidung zur Aufspaltung könnte auch als Reaktion auf die zunehmenden Herausforderungen im Mediensektor betrachtet werden. Der Druck durch digitale Plattformen und die Notwendigkeit, neue Einnahmequellen zu erschließen, haben viele traditionelle Medienhäuser gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken.
Kritische Stimmen und Zukunftsaussichten
Kritiker könnten argumentieren, dass die Zerschlagung eines so bedeutenden Medienhauses negative Folgen für die journalistische Unabhängigkeit haben könnte. Die Konzentration von Medienmacht in den Händen weniger könnte die Meinungsvielfalt einschränken und die Qualität der Berichterstattung gefährden.
Gleichzeitig bietet die Aufspaltung auch Chancen. Die Fokussierung auf das digitale Rubrikengeschäft könnte neue Wachstumsfelder erschließen und die Position des Unternehmens im internationalen Wettbewerb stärken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese tiefgreifenden Veränderungen auf die deutsche Medienlandschaft und die Zukunft des Axel Springer Konzerns auswirken werden.
- Themen:
- #Übernahmen-Fussion
- #Immobilien
Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik