Alarmierende Fluggebühren: Deutschland wird für Airlines zunehmend unattraktiv
Die deutsche Luftverkehrswirtschaft steht vor einer existenziellen Herausforderung: Die drastisch gestiegenen Steuern und Gebühren führen dazu, dass immer mehr Fluggesellschaften ihr Angebot in Deutschland reduzieren. Experten schlagen Alarm und warnen davor, dass sich Deutschland betriebswirtschaftlich nicht mehr lohnt.
Stark gestiegene Kosten belasten die Luftfahrt
Seit 2020 haben sich die staatlichen Standortkosten wie Luftverkehrssteuer, Sicherheitsgebühr und Flugsicherung in Deutschland nahezu verdoppelt. Joachim Lang, Chef des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), sieht die Kostenschraube für den Luftverkehr in Deutschland als "überdreht" an. Auch Ralph Beisel, Chef des Flughafenverbands ADV, äußerte sich besorgt über die Entwicklung und erklärte, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig sei.
Vergleich der Gebühren: Deutschland im Spitzenfeld
Eine Analyse des ADV zeigt die eklatanten Unterschiede bei den Gebühren im internationalen Vergleich. So fallen bei einem Flug mit einem Airbus A320-200 von einem europäischen Flughafen nach Palma de Mallorca im Schnitt staatliche Gebühren von 1298 Euro an. Dieselbe Verbindung von einem deutschen Flughafen aus kostet hingegen 3545 Euro – ein Anstieg von gut 170 Prozent.
Besonders dramatisch sind die Preisunterschiede bei Flügen in die USA. Während Airlines bei einem Flug von einem europäischen Flughafen mit einer Boeing 787-9 nach New York im Schnitt 4392 Euro zahlen, werden bei einem Flug von Frankfurt oder München satte 17.991 Euro fällig – rund vier Mal so viel.
Airlines ziehen Konsequenzen
Die hohen Standortkosten schrecken viele Airlines ab. Der irische Billigflieger Ryanair hat bereits angekündigt, sein Angebot in Berlin und Hamburg zu reduzieren. Die Verbindungen nach Dortmund, Dresden und Leipzig sollen 2025 komplett wegfallen. Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings streicht massiv Flüge. Alleine in Hamburg sollen im kommenden Jahr 1000 Flüge wegfallen. Eurowings-Chef Jens Bischof sprach von "rekordhohen Standortkosten".
Forderung nach Abschaffung der Luftverkehrssteuer
Um im internationalen Wettbewerb wieder konkurrenzfähig zu werden, fordert die Lufthansa die Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Diese Regelung, so warnt der Branchenprimus, führe zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil.
Die alarmierenden Entwicklungen in der deutschen Luftverkehrswirtschaft werfen ein Schlaglicht auf die verfehlte Politik der Bundesregierung. Die hohen Steuern und Gebühren sind ein weiterer Beweis dafür, dass Deutschland auf einem gefährlichen Kurs ist, der die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Standorts nachhaltig schädigt. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen endlich aufwachen und die notwendigen Schritte einleiten, um die deutsche Luftfahrt wieder auf Kurs zu bringen.
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