Ärzte in Aufruhr: Lauterbachs Klinik-Reform bedroht Praxen
Die geplante Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt für massive Unruhe unter den niedergelassenen Ärzten in Deutschland. Mit der Absicht, die Kliniklandschaft zu modernisieren und eine sektorenübergreifende Versorgung zu etablieren, könnten bald viele Arztpraxen um ihre Existenz bangen.
Widerstand gegen Lauterbachs Reformpläne
Der SPD-Politiker sieht in seiner Reform unter anderem eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser und eine Ausweitung der ambulanten Behandlungen vor, die bisher in Arztpraxen durchgeführt wurden. Für diesen Umbau sollen Steuer- und Beitragszahler über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu 25 Milliarden Euro aufbringen, um den sogenannten "Transformationsfonds" zu speisen.
Die Sorge der Ärzteschaft
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat bereits einen offiziellen Beschwerdebrief an die EU-Kommission gerichtet. Darin wird die Befürchtung geäußert, dass die Reform einen Verstoß gegen EU-Recht darstelle, da sie eine Wettbewerbsverzerrung zuungunsten der Arztpraxen bewirke. Die finanzielle Förderung, die ausschließlich den Krankenhäusern zugutekommen soll, würde die ambulant tätigen Ärzte massiv benachteiligen und könnte zu einer Schieflage im Gesundheitssystem führen.
Kritik an der Umsetzung der Reform
Die Kritik am Gesundheitsminister reißt nicht ab. So wird ihm vorgeworfen, mit falschen Daten zu operieren und die tatsächlichen Bedürfnisse der ambulanten Versorgung zu ignorieren. Die Krankenhauspläne, die bereits vom Kabinett abgesegnet wurden, stehen nun vor der Beratung im Bundestag, während sich Widerstand formiert. Sowohl die Bundesländer als auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft gehen gegen die Pläne auf die Barrikaden.
Die Rolle der EU-Kommission
Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, appelliert an die EU-Kommission, gegen die Krankenhausreform einzuschreiten und das geplante Gesetz zu stoppen. Eine Anfrage von BILD an das Gesundheitsministerium blieb bis dato unbeantwortet, was die Sorgen der Ärzte nur noch verstärkt.
Fazit: Traditionelle Versorgung in Gefahr?
Die geplante Reform könnte weitreichende Konsequenzen für die traditionelle Arztpraxis in Deutschland haben. Während die Notwendigkeit einer Modernisierung des Gesundheitssystems unbestritten ist, steht die Art und Weise, wie Lauterbach seine Pläne umsetzen möchte, in der Kritik. Die Ärzte fürchten, dass die sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung letztlich zu einer Zentralisierung der medizinischen Versorgung führt, die die Nähe zum Patienten und die individuelle Betreuung, wie sie in Arztpraxen üblich ist, untergräbt. In einer Zeit, in der die deutsche Politik ohnehin mit Misstrauen betrachtet wird, ist diese Reform ein weiteres Beispiel für eine Entscheidung, die möglicherweise mehr Probleme schafft, als sie zu lösen verspricht.
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