BMW kämpft mit massiven Gewinneinbrüchen und Absatzproblemen in China
Die aktuellen Quartalszahlen des Münchner Automobilherstellers BMW sind alles andere als erfreulich. Aufgrund technischer Probleme und einer sinkenden Nachfrage in China musste der Konzern einen drastischen Rückgang des Gewinns verzeichnen. Der Konzernüberschuss fiel im dritten Quartal um 84 Prozent auf nur noch 476 Millionen Euro. Dies führte zu einem deutlichen Abverkauf der BMW-Aktie, die zu den größten Verlierern im Dax-Index zählte.
Technische Probleme und Rückrufaktionen
Ein wesentlicher Grund für die schlechten Zahlen sind Probleme mit Bremsteilen des Zulieferers Continental. Diese technischen Mängel zwangen BMW dazu, 1,2 Millionen Autos zurückzurufen und die Auslieferung von 320.000 neuen Fahrzeugen zu stoppen. Finanzvorstand Walter Mertl erklärte, dass hierfür eine hohe dreistellige Millionensumme zurückgestellt wurde. Bis Jahresende soll der Austausch der betroffenen Teile weitgehend abgeschlossen sein, was jedoch den Absatz und Gewinn im laufenden vierten Quartal beeinträchtigt.
Absatzprobleme in China
Besonders problematisch gestaltet sich die Situation in China, einem der wichtigsten Märkte für BMW. Der Absatz sank dort um 30 Prozent auf 148.000 Fahrzeuge. Mindestens die Hälfte dieses Rückgangs sei auf den Auslieferungsstopp wegen der Bremsprobleme zurückzuführen, so Mertl. Darüber hinaus spürt BMW eine allgemein gedämpfte Nachfrage und stark schwankende Preise. Um die Händler zu unterstützen, bietet BMW inzwischen Nachlässe und zusätzliche Liquidität an.
Auswirkungen von Zöllen und Handelsbeschränkungen
Vorstandschef Oliver Zipse äußerte sich gelassen zu möglichen Zöllen der USA auf europäische Autos, da die meisten in den USA verkauften BMW-Fahrzeuge auch dort produziert werden. Kritisch sieht Zipse jedoch die von der EU geplanten Strafzölle auf chinesische Elektroautos. Diese Maßnahmen könnten den Hochlauf der E-Mobilität in Europa bremsen und zu Gegenmaßnahmen führen, was letztlich dem Freihandel schade.
Jahresziele und Zukunftsaussichten
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bekräftigte BMW seine Jahresziele. Der Konzern erwartet einen leichten Absatzrückgang, eine Ebit-Marge von 6 bis 7 Prozent und einen deutlichen Rückgang des Gewinns vor Steuern. Im vergangenen Jahr hatte BMW noch 2,55 Millionen Autos verkauft, eine Ebit-Marge von 9,8 Prozent erzielt und 17,1 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet.
Wachstumstreiber E-Auto
Trotz der Herausforderungen bleibt das Segment der Batterieautos (BEV) ein Wachstumstreiber für BMW. Der Konzern bietet inzwischen 15 vollelektrische Modelle an und verkauft 17 Prozent seiner Fahrzeuge als BEV. Für das kommende Jahr erwartet BMW eine deutliche Zunahme in diesem Bereich. Im neuen Werk in Debrecen, Ungarn, hat die Vorserienproduktion des ersten SUV der „Neuen Klasse“ begonnen, während im Stammwerk München die Montage der ersten Limousine vorbereitet wird. Auch in anderen Werken laufen die Vorbereitungen für die Serienproduktion der neuen E-Modelle auf Hochtouren.
BMW steht vor großen Herausforderungen, doch die strategischen Maßnahmen und Investitionen in die Elektromobilität könnten dem Konzern helfen, die aktuellen Schwierigkeiten zu überwinden und langfristig wieder auf Erfolgskurs zu gelangen.
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