Das Bankensystem am Abgrund: Drei Risiken können zur größten Finanzkrise führen
In einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheit warnt Finanzexperte Dominik Kettner vor einer drohenden Finanzkrise. Faktoren wie der kollabierende Gewerbeimmobilienmarkt, der Derivatemarkt und Probleme im Anleihenmarkt könnten das Finanzsystem ins Wanken bringen.
Japans Intervention und die drohende Kettenreaktion
In den letzten Tagen hat eine Nachricht die Finanzwelt aufgeschreckt: Japan sieht sich gezwungen, massiv auf dem Forex-Markt zu intervenieren, um den Yen zu stützen. Um dies zu finanzieren, verkauft die Bank of Japan in großem Stil US-Staatsanleihen. Doch Japan ist nicht allein: Die BRICS-Staaten, allen voran China, stoßen ebenfalls US-Anleihen in Rekordtempo ab. Diese koordinierte Bewegung weg von US-Schuldtiteln könnte der Vorbote einer tektonischen Verschiebung im globalen Finanzsystem sein.
Wenn Japan und China, die zu den größten Haltern von US-Staatsanleihen gehören, diese in großem Umfang abstoßen, könnte das zu einem massiven Preisverfall bei US-Anleihen führen. Die Konsequenzen wären weitreichend: Banken weltweit halten enorme Mengen an US-Staatsanleihen in ihren Bilanzen. Ein plötzlicher Wertverlust dieser Anleihen könnte viele Institute in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Für einige Banken könnte das den Weg in die Insolvenz bedeuten.
Gewerbeimmobilien: Das Kartenhaus fällt
Der einst als Fels in der Brandung geltende Gewerbeimmobilienmarkt steht vor dem Zusammenbruch. In den USA müssen in den nächsten zwei Jahren Kredite im Wert von einer Billion Dollar refinanziert werden. Das Erschreckende daran: 30-50 Prozent dieser Kredite sind meiner Recherche nach akut ausfallgefährdet. Die Auswirkungen auf das Bankensystem werden verheerend sein.
Ein Blick auf konkrete Beispiele verdeutlicht die Dramatik der Situation. Der ikonische Prime Manhattan Office Tower in New York, 2019 noch mit 215 Millionen Dollar bewertet, ist heute nur noch 104 Millionen US-Dollar wert – ein Wertverlust von 51,6 Prozent in nur fünf Jahren. In Europa droht die EPBD-Richtlinie der EU, 65 Prozent aller Gewerbeimmobilien zu „stranded assets“ zu machen. Diese würden damit praktisch wertlos und unverkäuflich.
Derivate: Die finanzielle Massenvernichtungswaffe
Während die Gewerbeimmobilienkrise bereits bedrohlich genug ist, lauert im Herzen des Finanzsystems eine noch größere Gefahr: der Derivatemarkt. Viele Menschen haben noch nie von Derivaten gehört, geschweige denn verstanden, wie sie funktionieren. Doch gerade diese Komplexität und Intransparenz machen sie so gefährlich.
Derivate sind im Wesentlichen Finanzwetten auf zukünftige Entwicklungen. Das Problem: Allein fünf der größten US-Banken jonglieren mit Derivaten im schwindelerregenden Wert von mehr als 200 Billionen Dollar – mehr als das Doppelte des globalen BIP. Ein einziger Funke könnte eine Kettenreaktion auslösen, die das gesamte System in die Luft jagt.
Die Anleihenzeitbombe
Als wären Gewerbeimmobilien und Derivate nicht schon bedrohlich genug, tickt im Anleihenmarkt eine weitere Zeitbombe. Steigende Zinsen haben hier eine Situation geschaffen, die das Potenzial hat, das gesamte Bankensystem zu erschüttern. In den USA sitzen Banken auf einem Berg unrealisierter Verluste von über 516 Milliarden Dollar. Solange die Banken diese Anleihen halten, bleiben die Verluste „auf dem Papier“. Doch wenn Kunden ihre Einlagen abziehen und die Banken gezwungen sind, diese Anleihen zu verkaufen, werden die Verluste real.
Die Situation wird noch brisanter durch die Tatsache, dass große Halter wie China und Japan ihre US-Anleihenbestände reduzieren. Dies könnte zu einem Überangebot führen und die Preise weiter unter Druck setzen. Genau dieses Szenario trieb die Silicon Valley Bank in den Ruin. Und es könnte jederzeit auch größere Institute treffen.
Fazit
Die Anzeichen für eine bevorstehende Bankenkrise von historischem Ausmaß sind unübersehbar. Der kollabierte Gewerbeimmobilienmarkt, der aufgeblähte Derivatemarkt und die tickende Zeitbombe im Anleihenmarkt bilden zusammen ein explosives Gemisch. Die aktuelle Intervention Japans auf dem Forex-Markt könnte der Funke sein, der dieses Pulverfass zur Explosion bringt. Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Jeder Tag, der verstreicht, erhöht das Risiko, unvorbereitet von diesem finanziellen Tsunami getroffen zu werden.
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