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26.11.2024
14:41 Uhr

Deindustrialisierung Europas: Hohe Stromkosten treiben Unternehmen in die Flucht

Deindustrialisierung Europas: Hohe Stromkosten treiben Unternehmen in die Flucht

Die europäische Wirtschaft steht vor dramatischen Herausforderungen. Nach der gestrigen Ankündigung von Thyssenkrupp, 11.000 Arbeitsplätze zu streichen, warnt nun auch der Chef des Schweizer Industrieriesen ABB vor weiteren massiven Jobverlusten in Europa - und das hauptsächlich wegen der explodierenden Energiekosten.

Dramatische Warnung des ABB-Chefs

Morten Wierod, CEO des Schweizer Maschinenbaukonzerns ABB, zeichnet in einem Bloomberg-Interview ein düsteres Bild für den europäischen Industriestandort. Die Hauptgründe seien die im internationalen Vergleich deutlich höheren Stromkosten sowie die ausufernde Bürokratie. Diese toxische Mischung könnte dazu führen, dass immer mehr Unternehmen ihre Produktion in die USA oder nach Asien verlagern würden.

Exodus der Industrie hat bereits begonnen

Die jüngsten Entwicklungen scheinen Wierods Befürchtungen zu bestätigen. Nicht nur Thyssenkrupp, sondern auch Großkonzerne wie Robert Bosch und Volkswagen haben bereits Stellenabbau und Kostensenkungen angekündigt. Der Grund: Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der internationalen Konkurrenz, insbesondere aus China.

"Die Kosten für energieintensive Industrien wie die Chemie-, Stahl- und Zementindustrie sind eine Herausforderung, und wenn das so weitergeht, werden Investitionen in andere Länder als Europa fließen", warnt Wierod eindringlich.

ABB setzt verstärkt auf Asien und USA

Der Schweizer Konzern reagiert bereits auf die verschlechterten Rahmenbedingungen in Europa. ABB verstärkt seine Investitionen in Märkten wie China und Indien, wo massive Infrastrukturausgaben das Wachstum antreiben. Auch die USA rücken verstärkt in den Fokus - dort werden bereits drei Viertel der für den US-Markt bestimmten Produkte hergestellt.

Fatale Folgen der verfehlten Energiepolitik

Die aktuelle Entwicklung ist auch eine direkte Folge der ideologiegetriebenen Energiepolitik der vergangenen Jahre. Während andere Wirtschaftsregionen auf einen ausgewogenen Energiemix setzen, hat sich Europa mit seinem überhasteten Umbau der Energieversorgung selbst in eine prekäre Situation manövriert.

Lösungsansätze dringend gefordert

Um den Industriestandort Europa zu retten, fordert ABB-Chef Wierod:

  • Deutliche Senkung der Energiekosten
  • Abbau überbordender Bürokratie
  • Steuerliche Anreize für Energieprojekte
  • Massive Investitionen in Zukunftstechnologien

Ohne schnelles Handeln der Politik droht Europa im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen. Die Abwanderung der Industrie würde nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch den Wohlstand in Europa nachhaltig gefährden.

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