Deutschlands neue Arbeitskräfte: Qualifikationsniveau der Zuwanderer sinkt deutlich
Die Struktur der Arbeitsmigration nach Deutschland erfährt derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der Anlass zur Sorge geben könnte. Nach der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurden rund 200.000 Arbeitsvisa ausgestellt - doch die Qualifikation der Zuwanderer sinkt merklich.
Indien führt bei Arbeitsvisa - Westbalkan folgt mit vereinfachten Regeln
Mit etwa 20.000 ausgestellten Visa führt Indien die Liste der Herkunftsländer an. Bemerkenswert ist jedoch die starke Präsenz der Westbalkanstaaten, die in der Summe die größte regionale Gruppe stellen. Allein aus Serbien kamen 10.000 Arbeitskräfte, das Kosovo folgt mit über 9.000 Visa. Bosnien-Herzegowina steuerte etwa 8.000 Arbeitskräfte bei, während Nordmazedonien und Albanien jeweils mehr als 6.000 Visa erhielten.
Besorgniserregender Trend: Sinkende Qualifikation der Zuwanderer
Besonders alarmierend erscheint die Entwicklung bei der Qualifikation der Zuwanderer. Während 2023 noch die Hälfte der Einwanderer als "besonders qualifiziert" eingestuft wurde, sank dieser Anteil nun auf nur noch 40 Prozent. Diese Entwicklung könnte mittelfristig zu einer Belastung für den deutschen Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme werden.
Aufschlüsselung der Visa-Kategorien
- Blaue Karte: Über 11.000 Visa
- Wissenschaftler und Forscher: Etwa 6.000 Visa
- Pflegekräfte: Mehr als 7.000 Visa
- Auszubildende: Rund 21.000 Visa
- Westbalkanregelung: Über 26.000 Visa
EU-Arbeitskräfte kehren Deutschland den Rücken
Ein weiterer besorgniserregender Trend zeigt sich bei den EU-Arbeitskräften: Zum ersten Mal seit Jahren ist ihre Zahl in Deutschland rückläufig (-0,2 Prozent). Dies könnte als Warnsignal für die schwindende Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland interpretiert werden.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich, dass die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes möglicherweise nicht die erhofften Erfolge bringt. Stattdessen scheint sie den Weg für eine verstärkte Zuwanderung von geringer qualifizierten Arbeitskräften zu ebnen.
Studenten aus Drittstaaten als Hoffnungsträger?
Ein Lichtblick könnte der deutliche Anstieg bei den Studentenvisa sein, die um über 20 Prozent zulegten. Auch hier führt Indien mit knapp 24.000 Visa die Statistik an, gefolgt von China (über 9.000), der Türkei (knapp 8.000) und dem Iran (rund 5.000). Ob diese akademischen Zuwanderer nach ihrem Studium tatsächlich in Deutschland bleiben und dem Fachkräftemangel entgegenwirken, bleibt jedoch abzuwarten.
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