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18.03.2024
12:59 Uhr

Die EZB und das Dilemma der Staatsfinanzierung: Ein kritischer Blick

Die EZB und das Dilemma der Staatsfinanzierung: Ein kritischer Blick

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht einmal mehr im Zentrum kontroverser Diskussionen. Nachdem der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi eine Politik der Staatsanleihenkäufe initiierte, um die Wirtschaft der Eurozone zu stützen, setzt seine Nachfolgerin Christine Lagarde diesen Kurs fort. Dieses Vorgehen weckt bei Kritikern und Experten erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit und den langfristigen Auswirkungen auf die Stabilität des Euros.

Kritik an der EZB: Ungebrochene Staatsfinanzierung?

Markus C. Kerber, Professor für Wirtschaftspolitik und Finanzwissenschaften an der TU Berlin, ist einer der lautstärksten Kritiker dieser Praxis. Seine Hauptkritik: Die EZB finanziert durch den Anleihenkauf indirekt marode Eurostaaten, was einem Bruch mit dem Verbot der monetären Staatsfinanzierung gleichkommen könnte. Trotz Versprechen, die Anleihenkäufe nicht ad infinitum durchzuführen, scheint die EZB nun einen anderen Weg eingeschlagen zu haben. Die ursprünglich angesetzten 60 Milliarden Euro sind auf fast fünf Billionen Euro angewachsen, ohne einen klaren Plan zum Abbau dieser Bestände.

Die Inflation in der Eurozone bleibt ein brennendes Thema. Mit einer Rate von 6,4 Prozent im Jahr 2023 und sogar 9,2 Prozent im Vorjahr liegt sie weit über dem Ziel von zwei Prozent. Das stetige Finanzieren von Pleitestaaten könnte langfristig das Vertrauen in den Euro untergraben und die wirtschaftliche Stabilität der EU gefährden.

Die politische Dimension: Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit?

Parallel zu den wirtschaftlichen Bedenken gibt es auch alarmierende Entwicklungen im politischen Bereich. Der Vorstoß von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Geheimdienstchef Thomas Haldenwang (CDU), kritische Stimmen gegen den Staat als "Gefährdungspotenzial" zu verfolgen, wird von vielen als Angriff auf die Meinungsfreiheit gewertet. In einem Land, das sich zunehmend von seinen traditionellen Werten entfernt und durch politische Entscheidungen wie die Grenzöffnungen im Jahr 2015 tiefgreifende Veränderungen erlebt hat, ist dies ein weiterer Schritt in Richtung einer besorgniserregenden Entwicklung.

Die Rolle der EZB in der Zukunft der EU

Die EZB befindet sich an einem Scheideweg. Ihre Entscheidungen haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Konsequenzen. Die undurchsichtige Rechtslage und der Bruch von Versprechen führen zu einem schwindenden Vertrauen in die Institution. Ein Verlust des Vertrauens in die Notenbank könnte weitreichende Folgen haben, denn Vertrauen ist die Grundlage eines funktionierenden Währungssystems.

Es ist daher von höchster Bedeutung, dass die EZB ihre Rolle als Hüterin der Währungsstabilität ernst nimmt und transparente sowie rechtlich einwandfreie Maßnahmen ergreift. Die Zukunft der EU und des Euros könnte sonst auf dem Spiel stehen.

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