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25.03.2024
12:33 Uhr

Die verpasste Wende in der Altersvorsorge: Aktienrente als ungenutztes Potenzial

Die verpasste Wende in der Altersvorsorge: Aktienrente als ungenutztes Potenzial

Die Angst vor dem Aktienmarkt ist in Deutschland weit verbreitet und könnte eine der Ursachen für die drohende Altersarmut sein, insbesondere bei Frauen. Trotz der Bemühungen um Aufklärung und Bildung bleibt die Zahl der Aktionäre auf einem niedrigen Niveau. Experten sehen in der Einführung einer Aktienrente durch die Bundesregierung eine verpasste Chance, die Aktienkultur in Deutschland zu stärken und die Altersvorsorge auf eine breitere Basis zu stellen.

Deutschlands zögerlicher Umgang mit Aktien

Die Deutschen horten ihr Geld lieber auf Giro- und Tagesgeldkonten, statt in Aktien zu investieren – trotz niedriger Zinsen und zeitweiser hoher Inflation. Mit einer Aktienbeteiligungsquote von lediglich 17,6 Prozent hinkt Deutschland anderen Ländern wie den USA, wo 54 Prozent der Bevölkerung in Aktien investieren, deutlich hinterher. Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielfältig, doch häufig zitiert wird die Kombination aus Risikoaversion und einem überschätzten Risiko, das vor allem durch Informationsmangel genährt wird.

Altersarmut – ein unterschätztes Risiko

Die durchschnittliche Altersrente für Frauen liegt laut Deutscher Rentenversicherung bei 890 Euro im Monat, was 42,6 Prozent weniger ist als bei Männern. Die Aktienrente hätte hier eine Möglichkeit geboten, die Altersvorsorge zu verbessern und gleichzeitig die Aktienkultur zu fördern. Doch die von der Regierung geplante Maßnahme wird von Experten als unzureichend kritisiert und als "Tropfen auf dem heißen Stein" bezeichnet.

Vorbilder im Ausland: Schweden zeigt, wie es geht

Im Vergleich zu Schweden, wo ein Teil des Rentenbeitrags direkt am Kapitalmarkt investiert wird, wirkt das deutsche System wenig innovativ. Das schwedische Modell bietet Anreize, sich mit dem Thema Aktien auseinanderzusetzen und eine informierte Entscheidung zu treffen. Die Beteiligung der Bürger am Kapitalmarkt ist dort wesentlich stärker ausgeprägt.

Finanzbildung als Schlüssel zur Unabhängigkeit

Experten fordern eine Verbesserung der allgemeinen Finanzbildung in der Bevölkerung, um die Aktienangst zu überwinden und die finanzielle Unabhängigkeit zu stärken. Insbesondere für Frauen könnte dies ein wichtiger Schritt sein, um die Macht über das eigene Leben und Geld zu erlangen. Auch Männer würden von mehr Finanzwissen profitieren.

Die Konsequenzen der Aktienangst

Die aktuelle Zurückhaltung der Deutschen gegenüber Aktieninvestitionen kostet sie langfristig viel Geld. Dabei könnten selbst kleine Beträge in Aktienfonds langfristig eine solide Altersvorsorge aufbauen. Die Zeit arbeitet für die Anleger, und historisch gesehen bietet der globale Aktienmarkt eine durchschnittliche Rendite von 7,5 Prozent.

Kritik an der Ampelregierung: Unzureichende Maßnahmen

Die Pläne der Ampelkoalition zur Rentenreform werden als Ablenkung vom eigentlichen Finanzproblem angesehen. Es fehlt an Mut und Weitsicht, um grundlegende Veränderungen herbeizuführen und die Bevölkerung für die Zukunft der Altersvorsorge zu rüsten.

Fazit: Ein dringender Handlungsbedarf

Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Zeichen der Zeit erkennt und mit mutigen Schritten die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Altersvorsorge stellt. Die Einführung einer Aktienrente nach dem Vorbild Schwedens könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Altersarmut in Deutschland zu bekämpfen und die Bürger für den Umgang mit dem Aktienmarkt zu sensibilisieren.

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