
Digitaler Behördenwahnsinn: Ausweisversand per Post kostet Bürger extra
In einem weiteren Versuch, die marode deutsche Bürokratie zu digitalisieren, kommt nun eine fragwürdige Neuerung auf die Bürger zu: Ab dem 2. Mai können sich Deutsche ihre neuen Ausweisdokumente gegen eine saftige Zusatzgebühr nach Hause liefern lassen. Was zunächst nach einem Fortschritt klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als weitere Kostenfalle für den ohnehin schon gebeutelten Steuerzahler.
Neue Gebühren für einen Service, der selbstverständlich sein sollte
Die Deutsche Post DHL Group, ihres Zeichens Nachfolger der einstigen Bundespost, wird künftig Personalausweise, Reisepässe und andere wichtige Dokumente direkt an die Haustür liefern. Der Haken an der Sache: Für diesen vermeintlichen "Premium-Service" werden satte 15 Euro zusätzlich fällig - und das wohlgemerkt zusätzlich zu den ohnehin schon happigen Gebühren für die Ausweisdokumente selbst.
Bürokratischer Spießrutenlauf bleibt bestehen
Wer nun denkt, dass damit der lästige Gang zur Behörde komplett entfällt, der irrt gewaltig. Für die Beantragung müssen die Bürger nach wie vor persönlich erscheinen. Lediglich der zweite Behördengang für die Abholung kann durch den kostenpflichtigen Versand vermieden werden. Ein wahrlich "revolutionärer" Fortschritt in Zeiten, in denen andere Länder längst komplett digitalisierte Verwaltungsprozesse anbieten.
Strenge Auflagen beim Versand
Die Zustellung erfolgt nur persönlich nach Legitimation durch ein gültiges Ausweisdokument. Ist niemand anzutreffen, wandert das Dokument für sieben Werktage in die Postfiliale. Danach geht es zurück an die Behörde - und der Bürger darf trotz gezahlter Versandgebühr doch noch den Weg ins Amt antreten. Ein perfektes Beispiel deutscher Verwaltungslogik.
Altersbeschränkungen und Ausnahmen
Bezeichnend für die deutsche Bürokratie sind auch die kleinteiligen Regelungen: Personalausweise können erst ab 16 Jahren, Reisepässe sogar erst ab 18 Jahren nach Hause bestellt werden. Führerscheine sind vom Versand komplett ausgenommen. Eine nachvollziehbare Begründung für diese willkürlich erscheinenden Altersgrenzen bleibt das zuständige Ministerium schuldig.
Ein teurer Tropfen auf den heißen Stein
Während die Kommunen die Neuerung begrüßen, da sie ihre überlasteten Ämter entlastet, zahlt am Ende wieder einmal der Bürger die Zeche. Statt die Verwaltung grundlegend zu modernisieren und kosteneffizient zu gestalten, werden neue Gebühren erfunden und als Innovation verkauft. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Digitalisierung in Deutschland zur Melkkuh der Nation verkommt, während andere Länder längst im 21. Jahrhundert angekommen sind.
Fazit: Deutscher Sonderweg statt echter Modernisierung
Was in anderen Ländern längst Standard ist - eine vollständig digitalisierte Verwaltung mit bürgerfreundlichen Prozessen - wird in Deutschland zum teuren Flickwerk. Statt die Verwaltung grundlegend zu modernisieren, werden Einzellösungen geschaffen, die den Bürgern zusätzliche Kosten aufbürden. Ein weiterer Beleg dafür, dass die viel beschworene Digitalisierung der deutschen Verwaltung noch einen weiten Weg vor sich hat.
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