Droht ein größerer Krieg in Westasien?
Die Spannungen in Westasien nehmen weiter zu, und die Welt blickt besorgt auf die Entwicklungen in dieser krisengeschüttelten Region. Die USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich versuchen derzeit, den Iran zu beschwichtigen und eine Eskalation zu verhindern. Gleichzeitig wird Israel von diesen Ländern nicht zur Zurückhaltung aufgefordert, sondern erhält weiterhin militärische Unterstützung, um Angriffe auf Zivilisten in Gaza und der Westbank durchzuführen.
Internationale Kritik und Vergeltungsdrohungen
Der Iran, die Hezbollah und der Jemen haben Vergeltung für die Ermordung hochrangiger Offizieller der Hamas und Hezbollah angekündigt. Der frühere stellvertretende Finanzminister der Reagan-Regierung, Paul Craig Roberts, kritisiert die Zurückhaltung des Iran und Russlands scharf. Er betont, dass rote Linien energisch durchgesetzt werden müssten, um wiederholte Provokationen zu verhindern. In einem Blogbeitrag vom 6. August schrieb Roberts: „Für Israel und Washington ist es in Ordnung, die Situation zu eskalieren, aber nicht für den Iran oder Russland.“
Unterschiedliche Einschätzungen der Lage
Der indische Ex-Diplomat M.K. Bhadrakumar sieht die Situation etwas anders. In seinem Artikel „Iran verfeinert seine Abschreckungsstrategie“ argumentiert er, dass der Iran eine sorgfältig abgewogene Reaktion plant. Bhadrakumar verweist auf eine Aussage des amtierenden iranischen Außenministers Ali Bagheri Kani, der erklärte, dass Teheran „das aggressive israelische Regime in einer legitimen und entschlossenen Aktion den Preis für seine Aggression zahlen lassen wird“.
Strategische Überlegungen des Iran
Laut Bhadrakumar spielen mehrere Faktoren eine Rolle, warum der Iran bisher nicht gehandelt hat. Zum einen hat Pezeshkian seine Regierung noch nicht vollständig gebildet. Zum anderen möchte der Iran nicht als „Spielverderber“ auftreten, während regionale Staaten und die USA versuchen, Waffenstillstandsgespräche zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen wieder aufzunehmen. Die Fortschritte dieser Gespräche könnten die iranische Reaktion beeinflussen.
Israel in Panik
Berichten zufolge befindet sich Israel in Panik und hat vier wichtige Geheimdienst- und Sicherheitsbasen in Tel Aviv evakuiert. Premierminister Benjamin Netanjahu sieht sich gezwungen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, was auf eine gewisse Nervosität hindeutet. Der Iran könnte seine Angriffspläne überdenken, wenn die israelische Seite bei den Gesprächen Zugeständnisse macht, wie etwa den Rückzug der Truppen aus dem Gazastreifen.
Langfristige Strategie des Iran
Bhadrakumar betont, dass der Iran im Gegensatz zu Israel, das auf Kurzschlussreaktionen setzt, stets eine langfristige Strategie verfolgt. Der Iran ist nicht auf einen Krieg aus, sondern versucht, seine Ziele kostengünstig und effektiv zu erreichen. Israels internationales Ansehen hat bereits stark gelitten, und der Iran könnte diese Schwäche weiter ausnutzen.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob es zu einer weiteren Eskalation oder zu einer Deeskalation in Westasien kommt. Die internationale Gemeinschaft wird genau beobachten, wie sich die Situation entwickelt und welche Schritte die beteiligten Akteure unternehmen werden.
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