Enthüllung: Wie der Corona-Krisenstab Impfstrategien vorantrieb
Neue Dokumente legen offen, dass die Bundesregierung in der Hochphase der Corona-Pandemie eine massive Impfkampagne priorisierte, die nicht immer von fachlicher Beratung geprägt war. Die Berliner Zeitung hat Zugang zu den Protokollen des Krisenstabs erhalten, die ein "düsteres Bild" der damaligen Strategie zeichnen.
Impfstoff-Überfluss und die Notwendigkeit der Verimpfung
Die Bundesregierung stand vor einem Dilemma: Ein Überfluss an Corona-Impfstoff musste dringend an die Bevölkerung verteilt werden. General Carsten Breuer, der mit der Leitung des Krisenstabs betraut wurde, sollte die schleppenden Impfungen beschleunigen. Seine militärische Präzision in der Logistik wurde als Hoffnungsträger für eine Wende in der Pandemie gesehen.
Strategie ohne Nuancen?
Die Protokolle, die nun teilweise mit erheblichen Schwärzungen an die Öffentlichkeit gelangten, zeigen, dass der Krisenstab sich weniger mit einer differenzierten Strategie als vielmehr mit dem Ziel beschäftigte, die Impfquote durch Tempo zu erhöhen. Die Frage nach einer vierten Impfung und die Einrichtung von Impfstationen in Alltagsorten wie Einkaufszentren waren Teil der Überlegungen, um die Verimpfung der Dosen zu maximieren.
Kritik an fehlender fachlicher Fundierung
Der Allgemeinarzt Christian Haffner, der die Protokolle angefordert hat, kritisiert, dass die Verhandlungen des Krisenstabs nicht fachlich fundiert, sondern maßnahmenbezogen waren. Die Diskussionen drehten sich um Impfangebote, das sogenannte Nudging und die mögliche Einführung einer Impfpflicht.
Die Rolle der Politik in der Impfstrategie
Die Protokolle enthüllen, dass die Bundesregierung, insbesondere das Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbach, die Aufrechterhaltung des Impfschutzes und das Schließen der Booster-Lücke als zentral ansah. Die Hoffnung auf einen angepassten Impfstoff für Herbst 2022 und die mögliche Reaktivierung der Impfinfrastruktur im Spätsommer wurden als zukünftige Schritte genannt.
Transparenz und die geschwärzten Passagen
Die geschwärzten Passagen der Protokolle, vor allem im Vorfeld der Diskussionen über eine Impfpflicht, werfen Fragen auf. Haffner überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten, um die vollständige Offenlegung zu erzwingen. Die Bewertung der Corona-Proteste und die Rolle des Auswärtigen Amtes, unter der Leitung von Annalena Baerbock, bei deren Beobachtung im Ausland, bleiben ebenfalls im Dunkeln.
Fazit: Eine Impfkampagne mit vielen Fragen
Die jetzt enthüllten Dokumente werfen ein kritisches Licht auf die Herangehensweise der Bundesregierung zur Maximierung der Impfquote. Die Fokussierung auf Quantität statt Qualität der Maßnahmen und die unzureichende Berücksichtigung fachlicher Expertise stellen die Entscheidungsprozesse während der Pandemie in Frage. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen diese Enthüllungen für die politisch Verantwortlichen haben werden.
Die Zukunft der Impfstrategie
Die Corona-Pandemie mag ihren akuten Schrecken verloren haben, doch die Aufarbeitung der Krisenmanagement-Strategien steht erst am Anfang. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf Transparenz und eine Politik, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht an politischen Opportunitäten orientiert.
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