
Fed-Chef Powell befeuert Goldpreis-Rally - Edelmetall auf historischem Höchststand
Die Rekordjagd des Goldpreises setzt sich ungebremst fort. Das gelbe Edelmetall erreichte gestern ein neues Allzeithoch bei 3.057,30 US-Dollar je Feinunze. Auslöser für den jüngsten Preissprung waren die als "taubenhaft" interpretierten Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell.
Fed zwischen Inflationssorgen und Wachstumsschwäche
Die US-Notenbank Federal Reserve zeigt sich zunehmend besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung. In ihrer jüngsten Prognose senkte sie ihre Wachstumserwartungen für die US-Wirtschaft deutlich ab, während gleichzeitig die Inflationsprognosen nach oben korrigiert wurden - eine toxische Mischung, die Erinnerungen an die Stagflation der 1970er Jahre weckt.
Besonders brisant: Die Fed sieht sich gezwungen, den Leitzins trotz steigender Inflationsrisiken in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Powell versuchte zwar, die wachsenden Inflationssorgen zu beschwichtigen, indem er mögliche Preisanstiege als "vorübergehend" bezeichnete. Doch an den Märkten verfängt diese Beschwichtigungstaktik nicht mehr.
Trump als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor
Die unberechenbare Handelspolitik des ehemaligen und möglicherweise künftigen US-Präsidenten Donald Trump entwickelt sich zunehmend zum Störfaktor für die amerikanische Geldpolitik. Seine häufig wechselnden Ankündigungen zu Strafzöllen gegen internationale Handelspartner schüren nicht nur Ängste vor einer Konjunkturabkühlung, sondern befeuern auch Inflationssorgen.
Gold als sicherer Hafen gefragt wie nie
In diesem Umfeld suchen Anleger verstärkt Schutz in traditionellen Wertspeichern. Der Goldpreis hat seit Jahresbeginn bereits ein Plus von 16 Prozent verzeichnet. Namhafte Investmenthäuser wie State Street Global Advisors empfehlen mittlerweile eine Goldquote von 5 bis 10 Prozent im Portfolio.
Die schwächelnde US-Währung und sinkende Renditen am Anleihemarkt geben dem Edelmetall zusätzlichen Auftrieb. Bart Melek, Rohstoffstratege bei TD Securities, sieht in der aktuellen Geldpolitik einen idealen Nährboden für weiter steigende Goldpreise: "Der Markt erwartet ganz klar eine weitere geldpolitische Lockerung, obwohl die Fed selbst höhere Inflationsraten prognostiziert."
Ausblick bleibt positiv
Die Vorzeichen für eine Fortsetzung der Goldrally stehen günstig. Mehrere Großbanken haben ihre Kursziele für das Edelmetall bereits deutlich nach oben angepasst. Die Kombination aus geopolitischen Spannungen, Inflationsängsten und einer zunehmend verunsicherten Notenbank dürfte die Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold auch in den kommenden Monaten hochhalten.

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