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16.09.2024
15:12 Uhr

Goldpreis auf Rekordkurs: 2.600 Dollar in greifbarer Nähe

Goldpreis auf Rekordkurs: 2.600 Dollar in greifbarer Nähe

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Spannungen erlebt Gold als „Safe-Haven“-Anlage einen regelrechten Boom. Am heutigen Handelstag erreichte der Goldpreis ein neues Allzeithoch und nähert sich der Marke von 2.600 US-Dollar pro Feinunze. Diese Entwicklung ist das Ergebnis mehrerer Faktoren, die das Edelmetall derzeit besonders attraktiv machen.

Sinkende Zinsen beflügeln den Goldpreis

Ein wesentlicher Treiber für die aktuelle Goldpreisrallye ist die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Die US-Notenbank Fed hat klare Hinweise gegeben, dass eine Leitzinssenkung bevorsteht. Diese Erwartung hat den Preis für eine Feinunze Gold an der Börse in London auf 2.589,64 US-Dollar steigen lassen – ein historisches Hoch.

Sinkende Zinsen machen Gold als Anlageform attraktiver, da das Edelmetall selbst keine Zinsen abwirft. Bei niedrigeren Zinsen sinken die Opportunitätskosten für den Kauf oder das Halten von Gold, was die Nachfrage und somit den Preis erhöht. Sollte die Fed in den nächsten Sitzungen die Zinsen stärker als erwartet senken, könnte der Goldpreis weiter steigen.

Geopolitische Krisen und ein schwacher Dollar

Zusätzlich zu den Zinserwartungen trägt die geopolitische Unsicherheit zur Attraktivität von Gold bei. Der andauernde Konflikt im Nahen Osten und der Krieg in der Ukraine haben das Vertrauen in traditionelle Anlageformen erschüttert. In solchen Zeiten suchen Anleger Sicherheit in Gold.

Ein weiterer Faktor ist der schwache US-Dollar. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine schwächere US-Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger. Dies erhöht die Nachfrage und treibt den Preis weiter in die Höhe.

ETF-Investoren und Zentralbanken setzen auf Gold

Auch institutionelle Anleger und Zentralbanken tragen zur aktuellen Preisentwicklung bei. In den letzten Monaten haben Gold-ETFs erhebliche Zuflüsse verzeichnet. Allein im Juli akkumulierten Edelmetall-Investoren netto 3,7 Milliarden Dollar in Gold-ETFs, der höchste Wert seit Beginn des Ukrainekriegs im März 2022.

Zentralbanken weltweit stocken ihre Goldreserven auf. Im zweiten Quartal dieses Jahres erwarben sie rund 183 Tonnen Gold, was etwa 15 Prozent der gesamten Goldnachfrage in diesem Zeitraum entspricht. Besonders bemerkenswert ist, dass einige Käufe, wie die der saudischen Zentralbank, heimlich ablaufen.

Deutsche Anleger bleiben zurückhaltend

Interessanterweise zeigen sich deutsche Anleger trotz der Rekordpreise weiterhin zurückhaltend. Der Gold-Investor-Index (GII) des Handelshauses BullionVault weist darauf hin, dass die traditionell goldaffinen Deutschen entweder trotz oder wegen der hohen Preise zögern, in Gold zu investieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus sinkenden Zinsen, geopolitischen Unsicherheiten und einem schwachen Dollar den Goldpreis auf neue Höhen treibt. Ob die Marke von 2.600 US-Dollar bald erreicht wird, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen stehen eindeutig auf Gold.

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