Goldpreis-Rally: Die nächste Welle könnte zum Tsunami werden
Die beeindruckende Goldpreis-Rally der letzten Wochen hat am 4. Dezember 2023 einen neuen Meilenstein erreicht: Erstmals in der Geschichte überschritt das gelbe Edelmetall die 2.100-Dollar-Marke. Einige Experten sehen sogar noch deutlich mehr Aufwärtspotenzial.
Goldpreis: Der unaufhaltsame Aufstieg
Die vergangenen zwei Monate waren für Gold nichts anderes als eine beeindruckende Bergfahrt. Von knapp über 1.800 Dollar Anfang Oktober, erreichte es am 4. Dezember den bisherigen Höchststand von 2.152,30 Dollar je Unze. Und obwohl es in den letzten Tagen eine kleine Korrektur gab, liegt der Goldpreis mit aktuell 2.020,80 Dollar (Stand: 8. Dezember 2023) immer noch mehr als 10 Prozent über dem Jahresbeginn.
Sinkende Zinsen: Ein Segen für Goldanleger
Mike McGlone, Bloomberg Intelligence Senior Macro Strategist, ist der Meinung, dass Gold sich in den Anfängen eines Bullenmarktes befindet, der zu neuen Höchstständen führt. Er sieht die sinkenden Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen als Hauptgrund für die Goldrally. Demnach könnten die erwarteten Leitzinssenkungen verschiedener Notenbanken im kommenden Jahr den Goldpreis weiter in die Höhe treiben.
Gold bald bei 3.000 US-Dollar?
Michele Schneider, Partnerin und Leiterin der Handelsausbildung und -forschung bei MarketGauge.com, zeigt sich besonders optimistisch. Sie erwartet, dass Gold bald die Marke von 3.000 Dollar erreichen könnte. Trotz eines starken Dollars und höherer Zinsen, die normalerweise den Goldpreis drücken, blieb die Nachfrage nach Gold als "sicherer Hafen" auf einem hohen Niveau. Schneider sieht deshalb weitere Kursgewinne bei einem für Gold freundlicheren makroökonomischen Umfeld als sehr wahrscheinlich.
Andere Experten teilen den Optimismus
Auch Heng Koon How, Leiter der Abteilung Marktstrategie bei UOB, sieht weiteres Aufwärtspotenzial. Er erwartet, dass der Goldpreis bis Ende 2024 bis zu 2.200 Dollar pro Unze erreichen könnte. Marc Newton von Fundstrat ist sogar noch bullisher und gab zuletzt 2.500 Dollar als sein mittelfristiges Goldpreis-Ziel aus.
Einige Skeptiker warnen vor übertriebenem Optimismus
Nicht alle Analysten teilen jedoch den Optimismus. Rob Haworth, Senior Investment Strategy Director bei der US Bank Asset Management Group, ist einer der Skeptiker. Er warnt, dass der Goldpreis unter Druck geraten könnte, wenn die Hoffnungen auf Leitzinssenkungen im kommenden Jahr sich als verfrüht erweisen.
Die Inflation könnte Gold weiter beflügeln
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Goldpreis wird die Entwicklung der Inflation sein. Sollte sich der Trend zu geringerer Preissteigerung fortsetzen, könnte die Rolle des Goldes als Inflationsschutz abnehmen. Allerdings glauben einige Marktbeobachter, dass es noch zu früh ist, ein Ende der hohen Inflationsraten auszurufen.
Während die Meinungen der Experten auseinandergehen, bleibt eines klar: Das Interesse der Goldanleger ist derzeit auf einem hohen Niveau. Und wenn die Geschichte uns etwas lehrt, dann dass Gold in unsicheren Zeiten immer eine gute Wahl ist.
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