Goldpreis sinkt, Aktien steigen: Warum das jetzt?
Am Donnerstag, den 27. Juli 2023, erlebten die Edelmetallmärkte eine unerwartete Wendung. Während Silber- und Goldpreis unter Druck gerieten, haussierten die Aktienmärkte. Doch was waren die Gründe für diese Entwicklung?
Goldpreis schwächer
Am Donnerstagnachmittag notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.947 US-Dollar pro Unze, das entsprach 1.769 Euro. Währenddessen kostete die Silber-Unze 24,21 US-Dollar beziehungsweise 22,01 Euro. Damit gab der Goldpreis auf Dollar-Basis 1,2 Prozent nach, während der Vortagsverlust der Euronotierung lediglich ,48 Prozent betrug. Allerdings kam Silber mit -2,7 Prozent beziehungsweise -2 Prozent erneut stärker unter Druck.
Zinsentscheidungen
Am Mittwochabend hatte die Fed den US-Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 5,5 Prozent angehoben – auf den höchsten Wert seit Januar 2001. Am Donnerstagnachmittag folgte dann die Europäische Zentralbank mit dem gleichen Zinsschritt. Damit stieg der Euro-Leitzins auf 4,25 Prozent. Hier muss man bis ins Jahr 2008 zurückblicken, um ein entsprechendes Niveau in der Notenbankstatistik zu finden.
Goldpreis-Effekt
Während der Goldpreis noch gelassen auf die Mittwochs-Entscheidung und die folgende Pressekonferenz mit Jerome Powell reagierte, kam am Donnerstagnachmittag Bewegung in die Edelmetall-Kurse. Allerdings auf der Unterseite. Das hatte aber weniger mit der EZB-Entscheidung zu tun. EZB-Präsidenten hatte die weitere Zinsentwicklung in der Eurozone zwar klar offengelassen. Man werde auf Basis der dann (im September) vorliegenden Wirtschaftslage entscheiden.
US-Wirtschaftsdaten überraschen
Einflussreicher auf die Goldpreis-Entwicklung am Donnerstag waren sicher Wirtschaftsdaten aus den USA. Allerdings meldeten die Behörde am Nachmittag ein mit 2,4 Prozent deutlich stärker gewachsenes Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal. Die erste Schätzung hatte noch bei 2 Prozent gelegen. Analysten waren sogar von einer Anpassung auf 1,8 Prozent ausgegangen.
Warum fällt der Goldpreis?
Wie reagieren die Märkte? Nun, stärkere US-Wirtschaftsdaten erhöhen die Wahrscheinlichkeit für anhaltend hohe Inflation und verringern die Erwartungen an eine dauerhafte Zinspause. Allerdings sollte dieser Einfluss sich sowohl auf die Aktienmärkte als auch auf den Goldpreis gleichermaßen auswirken. Aber der DAX stieg am Donnerstag um 1,8 Prozent. Offensichtlich ging mit den Entwicklungen gleichzeitig eine Verringerung der Risikoaversion einher. Und diese spricht im aktuellen Kontext gegen Gold.
Die Frage bleibt: Ist diese Entwicklung nur ein kurzfristiger Trend oder ein Signal für eine langfristige Veränderung auf den Märkten? Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen das auf die Edelmetallpreise haben wird.
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