
Goldpreis unter Druck: Fed-Entscheidung und Trumps Zolldrohungen verunsichern die Märkte
Die jüngste Entwicklung am Goldmarkt zeigt einmal mehr, wie sehr die globalen Finanzmärkte von politischen Entscheidungen und geldpolitischen Maßnahmen abhängig sind. Nach dem beinahe erreichten Rekordhoch von 2.790 US-Dollar pro Feinunze am vergangenen Freitag, musste das Edelmetall zu Wochenbeginn einen herben Rückschlag verkraften.
Chinesische KI-Innovation sorgt für Turbulenzen
Ausgerechnet ein chinesisches KI-Modell namens DeepSeek löste am Montag heftige Erschütterungen an den globalen Märkten aus. Die Befürchtung, dass kostengünstigere chinesische KI-Lösungen die überhitzten Bewertungen im amerikanischen Technologiesektor gefährden könnten, führte zu massiven Verkäufen. Die Nasdaq verzeichnete zwischenzeitlich Verluste in Höhe von einer Billion US-Dollar - ein deutliches Zeichen dafür, wie fragil die aktuelle Marktsituation ist.
Trump mischt die Märkte auf
Als wäre die Verunsicherung nicht schon groß genug, sorgte der ehemalige und möglicherweise künftige US-Präsident Donald Trump mit der Ankündigung drastischer Importzölle für zusätzliche Unruhe. Während sein Finanzminister Scott Bessent moderate Zölle ab 2,5 Prozent ins Gespräch brachte, kündigte Trump selbst "viel höhere" Abgaben an - ein klares Signal für eine mögliche Rückkehr zum wirtschaftspolitischen Konfrontationskurs.
Alle Augen auf die Federal Reserve
In diesem spannungsgeladenen Umfeld richtet sich der Fokus nun auf die erste Zinsentscheidung der Federal Reserve in diesem Jahr. Während eine Änderung des aktuellen Zinsniveaus als unwahrscheinlich gilt, werden die Aussagen von Fed-Chef Powell mit Spannung erwartet. Seine Einschätzung zur Inflationsentwicklung und zum Wirtschaftswachstum könnte richtungsweisend für die weitere Entwicklung des Goldpreises sein.
Der Goldpreis zeigt sich trotz widriger Umstände erstaunlich robust. Weder der starke Dollar noch die hohen US-Anleiherenditen konnten dem Edelmetall bisher nachhaltig schaden.
Europäische Zentralbank vor wichtiger Entscheidung
Während die Fed voraussichtlich an ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten wird, deuten alle Zeichen bei der Europäischen Zentralbank auf eine Zinssenkung hin. Die Märkte rechnen fest mit einer Reduzierung um 25 Basispunkte - ein weiterer Beleg für die zunehmende geldpolitische Divergenz zwischen Europa und den USA.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar, sondern spiegelt lediglich die Meinung unserer Redaktion wider. Anlageentscheidungen sollten stets auf Basis einer individuellen Beratung getroffen werden.

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