Griechenland: Verheerende Waldbrände zwingen zu massiven Evakuierungen
In Griechenland kämpfen derzeit zahlreiche Einsatzkräfte gegen heftige Waldbrände, die in mehreren Regionen des Landes wüten. Besonders betroffen sind Ortschaften nahe der Hauptstadt Athen, wo die Behörden Evakuierungen angeordnet haben. Die Stadt Marathon und ihre mehr als 30.000 Einwohner mussten in die nahegelegene Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht werden.
Flammen bedrohen Athen
Der Rauch der Brände hat sich bis nach Athen ausgebreitet und die Stadt in dichte Rauchschwaden gehüllt. Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis erklärte im griechischen Rundfunk, dass die Flammen in der Kleinstadt Varnavas mehr als 25 Meter hoch aufsteigen würden. Insgesamt sind 250 Einsatzkräfte mit 67 Fahrzeugen, zwölf Löschflugzeugen und sieben Hubschraubern im Einsatz, um die Brände zu bekämpfen. „Es wird eine lange Nacht werden“, sagte Vathrakogiannis.
Evakuierungen und Gesundheitsgefahren
Der Zivilschutz hat die Einwohner der betroffenen Region per SMS aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Der Großbrand tobt rund 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Einige Menschen erlitten Rauchvergiftungen und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Medienberichten zufolge ist noch unklar, wie viele Häuser zerstört oder beschädigt wurden. Fernsehreporter berichteten von Dutzenden lichterloh brennenden Häusern. Trotz der Gefahr weigerten sich viele Einwohner, ihre Häuser zu verlassen und versuchten mit Gartenschläuchen, ihr Hab und Gut zu retten.
Weitere Brandherde und Einsatzkräfte
Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. Dort sind 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern im Einsatz. In der Region Thessaloniki konnte ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle gebracht werden, während 20 Feuerwehrleute, zehn Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpfen.
Warnungen vor extremen Wetterbedingungen
Zivilschutzminister Vassilis Kikilias hatte bereits am Samstag gewarnt, dass die Wetterbedingungen bis zum 15. August Waldbrände begünstigen könnten. Es würden „extrem hohe Temperaturen und gefährliche Wetterbedingungen herrschen“, sagte er bei einer Regierungssitzung. Aufgrund starker Winde und extremer Trockenheit liege „halb Griechenland im roten Bereich“.
Der Forschungsdirektor des Nationalen Observatoriums von Athen, Kostas Lagouvardos, warnte am Sonntagmorgen, dass die Flammen angesichts der derzeitigen Wetterbedingungen schnell außer Kontrolle geraten könnten, wenn nicht rasch genug reagiert werde. Da am Sonntag teilweise Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 Stundenkilometern erreicht würden, sei dies der schwierigste Tag für die Brandbekämpfung.
Historische Wetterextreme
Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt und ist damit extrem anfällig für Waldbrände. Diese extremen Wetterbedingungen sind eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit und das Wohl der Bevölkerung.
Die aktuelle Situation in Griechenland zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, auf solche Naturkatastrophen vorbereitet zu sein und schnell und effektiv zu reagieren. Die Einsatzkräfte vor Ort leisten dabei eine unverzichtbare und mutige Arbeit, um Menschenleben zu retten und die Brände unter Kontrolle zu bringen.
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