Hohe Preise belasten deutsche Familien trotz gesunkener Inflationsrate
Obwohl die Inflationsrate unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen ist, bleibt die Teuerung ein drängendes Problem für viele Menschen in Deutschland. Besonders Familien kämpfen mit den hohen Lebenshaltungskosten, die trotz der sinkenden Inflation weiterhin das tägliche Leben bestimmen.
Der Alltag der Familie Diezinger
Jens Diezinger, Erzieher aus Stadecken-Elsheim, schildert eindrücklich die Herausforderungen, denen er und seine Familie gegenüberstehen. Mit fünf Kindern und einer Frau, die ebenfalls als Erzieherin arbeitet, ist das wöchentliche Einkaufen zu einer finanziellen Belastung geworden. "Selbst beim Discounter kostet das Hackfleisch fünf Euro aufwärts", klagt Jens Diezinger. Die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs machen es schwer, über die Runden zu kommen.
Explodierende Kosten für den täglichen Bedarf
Diezinger berichtet, dass selbst grundlegende Produkte wie Butter und Gemüse auf einem deutlich höheren Preisniveau liegen als noch vor einigen Jahren. Kleidung, insbesondere für die fünf Kinder, sei ebenfalls ein großer Ausgabeposten. "Heute kosten drei Boxershorts so viel wie früher zehn", so Diezinger weiter. Auch Wohnraum wird zunehmend unerschwinglich: Eine Fünf-Zimmer-Wohnung im Nachbarort würde das gesamte Gehalt von Jens Diezinger aufzehren.
Wirtschaftliche Hintergründe und politische Versäumnisse
Wirtschaftswissenschaftler Gunther Schnabl von der Universität Leipzig bestätigt die Beobachtungen der Familie Diezinger. Er erklärt, dass die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) seit der Euro-Krise 2010 und während der Corona-Krise die Hauptursache für die anhaltende Teuerung sei. Die enormen Geldmengen hätten sich ihren Weg in den Markt gesucht und die Preise für Güter des täglichen Bedarfs nach oben getrieben.
Zusätzlich verschärft die zunehmende Bürokratie die Situation. Unternehmen müssen hohe Ausgaben für Arbeitskräfte aufbringen, die den wachsenden Verwaltungsaufwand bewältigen. Diese Arbeitskräfte fehlen dann auf dem Arbeitsmarkt, was die Löhne steigen lässt und die Inflation weiter antreibt.
Forderungen nach politischen Maßnahmen
Der Bund der Steuerzahler kritisiert die hohe Abgaben- und Steuerlast in Deutschland. Eine Studie zeigt, dass von jedem verdienten Euro im Durchschnitt 52,6 Cent an den Staat gehen. Auch die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung sowie die Umsatzsteuer auf Erdgas und Fernwärme sind teurer als im Vorjahr.
Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, fordert daher eine Senkung der Umsatzsteuersätze für Wärme und Strom im privaten Bereich auf den ermäßigten Satz von sieben Prozent. Auch die hohe Stromsteuer in Deutschland müsse reduziert werden, um die Menschen kurzfristig zu entlasten.
Die vergessene Mittelschicht
Die Familie Diezinger und viele andere sehen die Lösung in einer neuen Bundesregierung und einer umfassenden Steuerreform. "Vor allem die Mittelschicht muss entlastet werden. Spitzenverdiener sollten mehr zahlen", fordert Carolin Diezinger. Ihr Mann Jens ergänzt, dass die Mehrwertsteuer wieder auf 16 Prozent gesenkt werden sollte und alle Lebensmittel sowie Güter des täglichen Bedarfs auf sieben Prozent oder noch niedriger.
Wirtschaftswissenschaftler Schnabl sieht jedoch wenig Hoffnung für die Zukunft. "Wir stehen weltweit vor einer Ära der Geldentwertung," warnt er. Die gesellschaftlichen Folgen seien besorgniserregend, da besonders die Mittelschicht die große Leidtragende sei. Dies könne zu gefährlichen politischen Entwicklungen in ganz Europa führen.
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