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20.11.2024
17:12 Uhr

Mogelpackungen im Supermarkt: Verbraucherschützer warnen vor versteckten Preiserhöhungen

Mogelpackungen im Supermarkt: Verbraucherschützer warnen vor versteckten Preiserhöhungen

Die Inflation macht sich nicht nur durch direkte Preiserhöhungen im Supermarkt bemerkbar. Immer mehr Hersteller greifen zu einer besonders perfiden Methode: Sie verringern die Füllmenge ihrer Produkte, während der Preis gleich bleibt. Dieses als "Shrinkflation" bekannte Phänomen führt dazu, dass Verbraucher für ihr Geld immer weniger Ware erhalten.

Rekordverdächtige Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen

Die Verbraucherzentrale Hamburg verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen besorgniserregenden Höchststand an Beschwerden über diese Form der Täuschung. Auch wenn der Höhepunkt der "Shrinkflation" mittlerweile überschritten sein dürfte, rechnen Experten bis Ende 2024 mit 60 bis 70 weiteren Mogelpackungen.

Bekannte Markenprodukte im Fokus der Kritik

Besonders dreist zeigt sich die Preisentwicklung bei den beliebten Pringles Chips. Seit 2006 mussten Verbraucher hier eine versteckte Preiserhöhung von sage und schreibe 128 Prozent hinnehmen. Der Hersteller Kellanove versteckt sich hinter fadenscheinigen Argumenten wie "angepassten Packungsgrößen für verschiedene Essensanlässe".

Weitere prominente Beispiele für Mogelpackungen:

  • Kölln Schoko Hafer-Müsli: 20 Prozent weniger Inhalt bei gleichem Preis
  • Dany Pudding: Versteckte Preiserhöhung von 21 Prozent
  • Mirácoli Pasta Sauce: 20 Prozent Preisaufschlag durch Mengenreduzierung
  • Cremissimo Bourbon Vanille: Drastische versteckte Preiserhöhung von 44 Prozent

Verbraucher haben kaum eine Chance

Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass Konsumenten diese versteckten Preiserhöhungen im Supermarkt praktisch nicht erkennen können. "Selbst der Grundpreis auf dem Preisschild hilft nicht weiter, da man damit nur verschiedene Produkte im Regal vergleichen kann, nicht aber die Preisentwicklung über die Zeit", erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Die meisten Verbraucher bemerken die Täuschung erst zu Hause, wenn beispielsweise der gewohnte Vorratsbehälter plötzlich nicht mehr vollständig gefüllt wird.

Fragwürdige Rechtfertigungen der Industrie

Die Begründungen der Hersteller für ihre versteckten Preiserhöhungen wirken oft konstruiert. Während Unternehmen wie Nestlé von "überarbeiteten Angeboten für verschiedene Haushaltsgrößen" sprechen, verweisen andere auf gestiegene Rohstoffkosten oder angebliche Produktverbesserungen. Diese Argumente können jedoch die massiven Preiserhöhungen kaum rechtfertigen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie wichtig eine stärkere Regulierung und Transparenz im Lebensmitteleinzelhandel wäre. Verbraucherschützer fordern seit langem eine deutlichere Kennzeichnungspflicht bei Mengenreduzierungen, um derartige Täuschungsmanöver zu erschweren.

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