Nach Mallorca: Teneriffa sagt "Nein" zu Billig-Tourismus
In einem beispiellosen Schritt gegen den Massentourismus und dessen Auswirkungen, hat sich die Insel Teneriffa entschieden, eine klare Botschaft an sogenannte "Billig-Touristen" zu senden. Das kanarische Eiland, bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und kulturellen Schätze, erlebt einen Wandel, den auch Mallorca bereits durchläuft: Weg vom Image der unbegrenzten Party-Insel, hin zu einem Ort, der für Qualität und Nachhaltigkeit steht.
Einheimische fordern Qualität statt Quantität
Die Stimmen der Einheimischen, die seit langem unter den negativen Begleiterscheinungen des Massentourismus leiden, werden immer lauter. Die Malerin Vicky Colomer brachte es gegenüber der "Daily Mail" auf den Punkt: "Ich fühle mich hier wie eine Ausländerin, ich fühle mich nicht mehr wohl." Ihre Kritik richtet sich vor allem gegen die Touristen, die mit wenig Geld viel Konsum erwarten und dabei die Kultur und das Wohlbefinden der Einheimischen missachten.
Der Kampf gegen die "Krebsgeschwür"-Touristen
Es sind nicht nur die Lärmbelästigung und der Müll, die den Bewohnern Teneriffas Sorgen bereiten. Vielmehr sind es die langfristigen sozioökonomischen Folgen wie steigende Miet- und Lebenshaltungskosten, die durch die Vermietung von Wohnungen und Häusern an Urlauber über Plattformen wie Airbnb und Booking.com weiter angefacht werden. Einige Einwohner bezeichnen diese Entwicklung als "Krebsgeschwür" und sehen in den betrunkenen Partygängern die Zerstörer ihres Paradieses.
Regierungsinitiativen und Proteste
Die Regierung der Insel wird aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den qualitativen Tourismus zu fördern und gleichzeitig den Massentourismus einzudämmen. Aktivisten fordern eine Touristensteuer, die Reduzierung von Flügen und ein strengeres Vorgehen gegen ausländische Immobilienkäufer. Eine Protestveranstaltung in Santa Cruz steht bevor, bei der diese Forderungen lautstark vertreten werden sollen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zukunft Teneriffas steht an einem Wendepunkt. Während die Inselbewohner für eine Rückbesinnung auf Qualität und Nachhaltigkeit plädieren, bleibt abzuwarten, wie die Regierung und die Tourismusbranche reagieren werden. Die Ereignisse auf Mallorca könnten ein Vorbild sein, aber jede Insel hat ihre eigenen Herausforderungen und Charakteristika. Der anstehende Protest könnte ein entscheidender Moment für die Richtung sein, die Teneriffa in den kommenden Jahren einschlagen wird.
Fazit
Die Forderung nach einem qualitativen Tourismus ist nicht nur ein Ruf nach einem angenehmeren Zusammenleben, sondern auch ein Plädoyer für den Schutz der kulturellen und natürlichen Schätze Teneriffas. Es ist ein Kampf für die Seele der Insel, die sich nicht in einen endlosen Strudel des Konsums und der Zerstörung ziehen lassen will. Die Einwohner Teneriffas stehen auf und fordern Respekt – sowohl von ihren Besuchern als auch von denjenigen, die von der Insel profitieren wollen.
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