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31.07.2024
06:35 Uhr

Politischer Führer der Hamas in Teheran getötet

Politischer Führer der Hamas in Teheran getötet

Der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, wurde offenbar während eines Besuchs im Iran getötet. Die Hamas bestätigte seinen Tod und gab an, Haniyeh sei bei einem israelischen „Angriff“ ums Leben gekommen. Israel bestätigte dies bislang nicht.

Der im Exil lebende politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, wurde offenbar infolge eines israelischen Angriffs getötet. Das teilte das iranische Staatsfernsehen unter Berufung auf die Islamische Revolutionsgarde am Mittwoch mit. Auch die Hamas hat den Tod des Politikchefs, der sich seit 2019 überwiegend in der Türkei oder Katar aufhielt, bestätigt. Die Terrororganisation gab an, Haniyeh sei zur Ernennung des neuen iranischen Präsidenten, Massud Peseschkian, in Irans Hauptstadt Teheran gewesen und bei einem „Angriff“ Israels ums Leben gekommen.

Die israelischen Behörden haben die Darstellungen der Hamas derzeit noch nicht bestätigt, auf X hat der offizielle Staatskanal aber bereits eine Meldung über Haniyehs Tod geteilt. Man würde generell nicht auf ausländische Medienberichte reagieren, hieß es seitens der israelischen Streitkräfte. Wann genau der Angriff auf Haniyeh erfolgte, ist derzeit unklar. Peseschkian war am Dienstag zum neuen Präsidenten vereidigt worden. Haniyeh war in diesem Zusammenhang noch auf Fotos mit hochrangigen iranischen Politikern zu sehen. Laut der Islamischen Revolutionsgarde soll es am frühen Mittwochmorgen zu den Angriffen gekommen sein.

Hintergründe und weitere Entwicklungen

Im April sollen laut der Hamas bereits einige Nachkommen des 62-Jährigen ums Leben gekommen sein. Infolge eines israelischen Militärschlags sollen drei Söhne und vier Enkelkinder getötet worden sein. Bestätigt wurden diese Behauptungen bislang nicht. Bei neuerlichen Angriffen kam jetzt nicht nur Haniyeh selbst ums Leben, auch ein Leibwächter soll getötet worden sein.

Haniyeh war seit 2017 einer der wichtigsten Führungspersonen der Hamas und als im Ausland lebender politischer Führer ausschlaggebend für die Vernetzung der Terrororganisation in anderen Staaten. Seit 2018 wurde er von den USA als globaler Terrorist eingestuft. Infolge des brutalen Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatten israelische Befehlshaber angekündigt, Haniyeh ins Visier zu nehmen.

Weitere Angriffe und Eskalationen

Es ist der zweite erfolgreiche Schlag binnen Stunden. Am Dienstagabend war bereits Hisbollah-Kommandeur Fuad Shukr infolge eines israelischen Luftschlags in der Nähe der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden. Zuvor war der Konflikt zwischen der iranischen Hisbollah und Israel immer weiter eskaliert. Fuad Shukr soll für einen Angriff der Terrormiliz auf Israel in den Golanhöhen verantwortlich gewesen sein, bei dem mindestens elf Menschen – viele davon Kinder – ums Leben kamen und weitere 19 Menschen verletzt wurden.

Bereits im Januar hat Israel zudem einen weiteren Hamas-Führer in Beirut eliminiert. Saleh Al Arouri leitete bis dahin das politische Büro der Terrororganisation und gilt als Mitgründer der Qassam-Brigaden, die maßgeblich an dem brutalen Überfall der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober 2023 beteiligt waren.

Fazit

Die Tötung von Ismail Haniyeh könnte als Teil einer größeren Strategie Israels interpretiert werden, die Führungsstrukturen der Hamas und anderer terroristischer Organisationen zu destabilisieren. Angesichts der unklaren Bestätigungslage bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Die Eskalation der Gewalt in der Region zeigt jedoch einmal mehr die tiefen und komplexen Konflikte, die den Nahen Osten prägen.

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