Rockefellers und Biden: Einflussnahme auf LNG-Exporte?
Die Entscheidung der Biden-Administration, den Genehmigungsprozess für neue LNG-Terminals auszusetzen, hat in den USA für beträchtliche Unruhe gesorgt. Nun kommen Informationen ans Licht, die eine mögliche Einflussnahme durch reiche Spendengeber, darunter die Rockefeller-Familie, nahelegen. Die Wall Street Journal berichtet, dass die Rockefellers und andere wohlhabende Spender, wie die Philanthropie von Michael Bloomberg, in den letzten Jahren Millionen von Dollar an Umweltgruppen weitergeleitet haben, die sich gegen fossile Brennstoffprojekte, einschließlich der LNG-Terminals am Golf von Mexiko, stark machen.
Strategische Kampagne gegen fossile Brennstoffe
Die Kampagne, die anscheinend vor vier Jahren begann, zielte darauf ab, Gemeindeleiter zu identifizieren und zu finanzieren, die bereits gegen fossile Brennstoffprojekte kämpften. Die Aktivisten konfrontierten daraufhin Beamte des Weißen Hauses und Bundesbeamte in Washington, Houston und Dubai als Teil einer intensiven Basisbewegung.
Letzten Monat wurde die USA zum größten Exporteur von LNG gekürt, doch die Biden-Administration legte daraufhin den Genehmigungsprozess für neue LNG-Terminals auf Eis, was die Öl- und Gasindustrie aufschreckte. Hausrepublikaner veranstalteten eine Anhörung und Senator Joe Manchin (D-WV) kündigte eine Untersuchung der Entscheidung an.
Die Rockefellers und ihre Umweltagenda
Im Jahr 2018 startete der Fonds der Erben von John D. Rockefeller, der Rockefeller Family Fund, einen Grünen Fonds namens Funder Collaborative on Oil and Gas, um auf den Status der USA als massiver Exporteur von Öl und Gas aufmerksam zu machen und die Umweltbewegung zum Handeln zu motivieren. Einige der Rockefeller-Erben führen seit Jahren Kampagnen gegen Exxon Mobil, einen Nachfolger der von ihrem Vorfahren gegründeten Standard Oil.
Im Jahr 2019 schickte die Funder Collaborative ein Memo an NGOs, um ihr Interesse an einer Kampagne gegen die LNG-Industrie zu bewerten. Scouts wurden an die Golfküste geschickt, um sich mit Frontführern und Organisatoren zu treffen, die gegen neue Projekte waren.
Die unbeabsichtigten Folgen
Die Hausenergie- und Handelsunterkommission stellte in einem Memo fest, dass ein Verbot des amerikanischen LNG-Exports die Inlandsenergiepreise nicht senken würde – im Gegenteil, es würde tatsächlich zu höheren Preisen für Amerikaner führen. Zudem würde das Verhindern von LNG-Exporten in verschiedene ausländische Länder diese dazu bringen, sich stärker auf Kohle zu stützen, was zu mehr Kohlenstoffemissionen führt – nicht weniger.
Die Ironie liegt darin, dass die USA durch den Export von sauberem Erdgas mehr zur Emissionsreduzierung beigetragen haben als jede andere Nation. Das US-Energieministerium hat bereits die Klimaauswirkungen von US-LNG-Exporten untersucht und deren Umweltvorteile klar aufgezeigt. Laut DOE ist US-LNG auch um 41% sauberer als russisches Erdgas, das nach Europa geliefert wird.
Die Kommentarsektion des Journal zeigt deutlich die Frustration: Das Stoppen neuer LNG-Projekte in den USA verhindert nicht den globalen LNG-Handel. Es verlagert sich lediglich in Länder wie Kanada, Mexiko, Katar, Russland oder Mosambik, von denen viele schlechtere Klima- und Umweltkontrollen haben als die USA. Somit würde, wenn die Aktivisten ihren Willen durchsetzen, der globale Umwelteinfluss verschlimmert, während gleichzeitig amerikanische Arbeitsplätze vernichtet werden.
Es scheint, als ob eine elitäre Gruppe reicher Spender, die sich für Umweltbelange einsetzt, die US-Politik in eine Richtung lenkt, die möglicherweise nicht im besten Interesse der amerikanischen Bürger oder der globalen Umwelt liegt. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Strategie tatsächlich zu einer nachhaltigeren Energiepolitik führt oder ob sie lediglich zu höheren Preisen und einer verstärkten Abhängigkeit von umweltschädlicheren Energiequellen beiträgt.
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