Schwere Vorwürfe gegen das Weltwirtschaftsforum: Sexismus und Rassismus im Fokus
Das renommierte Weltwirtschaftsforum (WEF) steht derzeit unter schwerem Beschuss. Die amerikanische Tageszeitung Wall Street Journal (WSJ) erhebt in einem ausführlichen Dossier schwere Vorwürfe gegen die Institution und ihren Gründer Klaus Schwab. Die Anschuldigungen reichen von sexuellen Übergriffen bis hin zu rassistischer Diskriminierung und einem vergifteten Betriebsklima.
Ein erschütterndes Bild
Seit Jahrzehnten soll das in Genf ansässige WEF mit rund 1000 Mitarbeitern Schauplatz sexueller Belästigung, rassistischer Benachteiligung und Altersdiskriminierung sein. Unter der Führung von Klaus Schwab, der das Forum seit seiner Gründung 1971 leitet, habe sich eine frauen- und schwarzenfeindliche Atmosphäre entwickelt, so das WSJ. Die Zeitung beruft sich auf interne Beschwerden, E-Mail-Verkehr und Interviews mit Dutzenden derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern.
Sexuelle Belästigung und Diskriminierung
Einige ehemalige Mitarbeiterinnen berichten von sexuellen Übergriffen durch leitende Angestellte. Zwei Zeuginnen hätten erklärt, sie seien bei Forumstreffen in Davos belästigt worden. Weibliche Mitarbeiterinnen seien oft erwartet worden, den Delegierten auf Abruf sexuell zur Verfügung zu stehen. Auch rassistische Vorfälle sollen keine Seltenheit gewesen sein. Weiße Manager hätten das N-Wort in Gegenwart schwarzer Mitarbeiter verwendet, und Schwarze seien bei Beförderungen übergangen worden.
Ein vergiftetes Betriebsklima
Die Enthüllungen sind besonders pikant, da das WEF sich öffentlich für die Verbesserung der Welt einsetzt und jährlich den „Global Gender-Gap Report“ veröffentlicht. Ironischerweise stammen einige der Misshandlungsvorwürfe von ehemaligen Mitgliedern des Teams, das diese Berichte erstellt. Eine ehemalige Mitarbeiterin berichtete, Schwab habe zwar nie körperlichen Kontakt gesucht, aber seine anzüglichen Bemerkungen und sein Verhalten seien „eine schreckliche Sache, die man als Frau durchmachen muss“.
Interne Reaktionen und Konsequenzen
Das WEF habe ein Interview mit Klaus Schwab abgelehnt. Forumssprecher Yann Zopf erklärte, der Beitrag im Wall Street Journal stelle „unsere Organisation, Kultur und Kollegen, einschließlich unseres Gründers“ falsch dar. In einer schriftlichen Stellungnahme habe das Forum betont, dass es hohe Werte vertrete und auf alle Beschwerden angemessen reagiere. Seit 2020 seien drei Fälle von Rassendiskriminierung gemeldet worden, die jeweils gründlich untersucht worden seien.
Schwabs Rücktritt
In einem Memo an die Mitarbeiter vom 21. Mai habe Schwab angekündigt, als geschäftsführender Vorsitzender zurückzutreten. Diese Ankündigung kam wohl, nachdem Schwab in einem Brief an den Herausgeber und Chefredakteur des WSJ seine Bedenken bezüglich der bevorstehenden Veröffentlichung mitgeteilt hatte.
Die Vorwürfe gegen das WEF und Klaus Schwab werfen ein düsteres Licht auf eine Institution, die sich offiziell der Verbesserung der Welt verschrieben hat. Ob und wie das Forum diese Krise bewältigen wird, bleibt abzuwarten.
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