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24.10.2024
06:40 Uhr

Staatliche Förderung von Verbrennern bremst Elektroauto-Absatz in Deutschland

Staatliche Förderung von Verbrennern bremst Elektroauto-Absatz in Deutschland

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist stark eingebrochen, was vor allem auf die staatliche Förderung von Verbrennern zurückzuführen ist. Diese Förderung, insbesondere die Dienstwagen-Steuer, steht massiv in der Kritik, da sie den notwendigen Umstieg auf Elektrofahrzeuge behindert.

Milliardenschwere Subventionen für fossile Antriebe

Mit jährlich 13,7 Milliarden Euro für die Subventionierung von Dienstwagen mit Verbrennungsmotoren ist Deutschland der zweitgrößte Förderer fossiler Antriebe in Europa, nur übertroffen von Italien mit 16 Milliarden Euro. Diese Zahlen werfen die Frage auf, wie sich solche Subventionen mit den Klimazielen vereinbaren lassen, die eine dringende Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor erfordern.

Fehlende Anreize für den Umstieg auf Elektroautos

Die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) kritisiert, dass das derzeitige Steuersystem in Deutschland keinen ausreichenden Anreiz bietet, um von Benzin- und Dieselfahrzeugen auf Elektroautos umzusteigen. Laut T&E haben gewerbliche Neuzulassungen mit zwei Dritteln den größten Anteil am Fahrzeugmarkt, und dieser Hebel sei prädestiniert, um die E-Mobilität zu fördern. Knapp die Hälfte dieser Neuzulassungen seien Dienstwagen, die auch privat genutzt werden.

Vergleich mit Großbritannien

Im Gegensatz zu Deutschland bietet Großbritannien deutlich höhere steuerliche Anreize für E-Dienstwagen. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass 21,5 Prozent der neu zugelassenen britischen Dienstwagen Elektroautos sind, während es in Deutschland nur 11,7 Prozent sind. Susanne Goetz von T&E Deutschland betont: „Jedes Jahr subventionieren wir fossile Dienstwagen mit Milliarden, während deutsche Hersteller wie zuletzt VW über einen schwachen heimischen Absatzmarkt für E-Autos klagen.“

Reform der Dienstwagen-Steuer gefordert

T&E schlägt eine umfassende Reform der Dienstwagenbesteuerung vor, um den Absatzmarkt für Elektroautos zu stärken. Laut Goetz fehlen „der Mut und die politischen Entscheidungen, um Verbrenner unattraktiver zu machen“. Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen:

  • Reduzierte Abschreibemöglichkeiten für Verbrennerfahrzeuge
  • Höherer Steuersatz für Dienstwagen mit Benzin- oder Dieselmotor, gestaffelt nach CO₂-Ausstoß
  • Anpassung des Steuersatzes für Plug-in-Hybride, wenn sie nicht zu 50 Prozent rein elektrisch fahren können

Vorbild Frankreich: Social Leasing

Neben der Anpassung der Dienstwagen-Steuer könnte auch „Social Leasing“ eine Maßnahme sein, um den Elektroauto-Absatz in Deutschland zu fördern. In Frankreich werden E-Autos für breitere Bevölkerungsgruppen erschwinglich gemacht, indem es eine staatliche Unterstützung beim Leasing eines BEV-Modells gibt. Eine Umverteilung der Subventionen würde nach Ansicht von T&E nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie stärken.

Zusätzlich könnte eine Neuauflage der Abwrackprämie hilfreich sein, um den Marktanteil heimischer Hersteller zu erhöhen und gleichzeitig den Klimazielen näher zu kommen.

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