Steuerparadies Mailand lockt Vermögende an
In einer Zeit, in der viele Länder ihre Steuergesetze verschärfen und der Brexit grenzübergreifende Geschäfte erschwert, erweist sich Mailand als attraktives Steuerparadies für wohlhabende Expats. Seit Italien vor acht Jahren großzügige Steuererleichterungen eingeführt hat, zieht die norditalienische Metropole Tausende von Vermögenden an.
Attraktive Steueranreize
Italien bietet Steueranreize, die kaum zu übertreffen sind. Eine feste Steuer von 100.000 Euro auf alle ausländischen Einkünfte für jeden, der sich in Italien niederlässt, macht das Land besonders attraktiv. Darüber hinaus gibt es einen Steuerfreibetrag von bis zu 70 Prozent auf das Einkommen für alle, egal ob Italiener oder Ausländer, die aus dem Ausland nach Italien ziehen. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass Mailand zu einem Magneten für Wohlhabende geworden ist.
Elitäre Mitgliederclubs und Luxusimmobilien
Ein weiterer Grund, warum Mailand so viele Vermögende anzieht, könnte die Präsenz zahlreicher elitäre Mitgliederclubs sein. Die in London ansässige Private-Equity-Firma Three Hills Capital Partners plant, die Popularität der Stadt weiter zu nutzen und bereitet die Eröffnung eines exklusiven Privatclubs in einer historischen Mailänder Villa vor. Der Club, "The Wilde", soll im Oktober eröffnen und mit Klubs wie dem Soho House konkurrieren.
Die Villa, die früher die Privatresidenz des ehemaligen Versace-Chefs war, wurde 2022 für 33 Millionen Euro erworben und wird derzeit renoviert. Nach Fertigstellung soll das Gebäude auf vier Etagen einen Außenbereich, einen Klubraum, eine Bibliothek und zwei Restaurants beherbergen. Der Mitgliedsbeitrag für "The Wilde" soll 3500 Euro betragen, zuzüglich einer Aufnahmegebühr von 1250 Euro.
Wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen
Three Hills Capital Partners verwaltet ein Vermögen von etwa 2,5 Milliarden Euro und hat vor kurzem auch in den Luxushotellerie-Sektor investiert. Vor dem Kauf der italienischen Spitzenrestaurantgruppe Sant Ambroeus im Jahr 2020 war das Unternehmen bei mittelständischen Lebensmittelunternehmen wie der britischen Burgerkette Byron und der asiatischen Lebensmittelkette Wagamama engagiert.
Die steuerlichen Vorteile und die Präsenz elitäre Clubs machen Mailand zu einer attraktiven Destination für Wohlhabende. Doch diese Entwicklung wirft auch Fragen auf. Während die Reichen von den Steuererleichterungen profitieren, bleibt abzuwarten, wie sich diese Politik auf die allgemeine Bevölkerung und die soziale Gerechtigkeit auswirken wird.
Es bleibt zu hoffen, dass die italienische Regierung die Balance zwischen wirtschaftlicher Attraktivität und sozialer Gerechtigkeit findet. Die aktuellen Entwicklungen in Mailand zeigen jedoch, dass Steuerparadiese weiterhin eine starke Anziehungskraft auf Vermögende ausüben.
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