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09.12.2023
14:09 Uhr

Traditionsunternehmen kapituliert vor Bürokratie: Ein bedauerliches Ende nach fast 100 Jahren

Traditionsunternehmen kapituliert vor Bürokratie: Ein bedauerliches Ende nach fast 100 Jahren

Ein weiteres Opfer der überbordenden Bürokratie in Deutschland: Die Straßenbaufirma Richard Hoff und Söhne in Husum (Schleswig-Holstein), ein Familienunternehmen mit fast einem Jahrhundert Tradition, hat ihre Türen geschlossen. Trotz einer guten Auftragslage für die 15 Mitarbeiter war der bürokratische Aufwand einfach zu groß.

Die Bürokratie: Ein wachsendes Problem für deutsche Unternehmen

Es ist ein allzu bekanntes Leidenslied in der deutschen Wirtschaft. Fast täglich beklagen sich Branchen- und Arbeitgeberverbände über den sogenannten Bürokratie-Irrsinn. In einer Umfrage unter rund 900 Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie gaben kürzlich 86 Prozent an, stark oder sehr stark von Bürokratie belastet zu sein. Trotz vollmundiger Versprechen der Politik scheint sich an dieser Situation nichts zu ändern. Im Gegenteil, die Regelwut scheint sogar noch zuzunehmen.

Ein bitterböser Abgesang auf die deutsche Bürokratie

Michael Hoff, der Urenkel des Gründers und Leiter des Unternehmens, macht in einer Abrechnung auf seiner Homepage keinen Hehl aus seiner Frustration. Er erläutert detailliert, wie die deutsche Bürokratie sein Unternehmen Stück für Stück erstickt hat. Von der Pflicht, einen Hinweis auf die Notwendigkeit eines Hutes bei Sonnenschein auszuhängen, bis hin zu einer Lohnabrechnung mit mehr als 20 Lohnarten pro Abrechnung, Spesenbescheinigungen und Hinweisen auf innerbetriebliche Altersvorsorge und deren Pflichtteile - die Liste der bürokratischen Hürden ist lang und quälend.

Die bittere Realität: Bürokratie ist für Handwerksbetriebe kaum noch zu bewältigen

Hoff zieht ein bitteres Fazit: "Die Bürokratie ist für einen Handwerksbetrieb nicht mehr zu bewältigen; zumindest nicht, wenn man alle Gesetze, Verordnungen und Vorgaben berücksichtigen und vollständig einhalten möchte." Seine Versuche, auf Kreis-, Landes- und Bundesebene politisch etwas zu ändern, sind gescheitert. Daher sieht er sich gezwungen, sein Unternehmen zu schließen.

Ein landesweites Problem

Was Hoff beklagt, ist leider keine Ausnahme. Neue Gesetze haben laut Bericht des Normenkontrollrats in den vergangenen zwölf Monaten so viele Kosten und bürokratischen Aufwand verursacht wie noch nie. Besonders hervorzuheben ist hier das Gebäudeenergiegesetz aus den Ministerien von Robert Habeck (Klima und Wirtschaft) und Klara Geywitz (Bau). Die daraus resultierenden Belastungen für Unternehmen, Behörden und Bürger haben eine nie dagewesene Höhe erreicht.

Es ist an der Zeit, dass die Politik die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die Wirtschaft ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um die Bürokratie zu reduzieren und das Unternehmertum in Deutschland zu fördern. Sonst könnte das Schicksal von Richard Hoff und Söhne nur ein Vorgeschmack auf das sein, was noch kommen mag.

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