Varta: Schuldenschnitt und Porsche-Einstieg zur Rettung des Batterienherstellers
Der renommierte Batterienhersteller Varta, der in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, hat einen bedeutenden Schritt zur Sicherung seiner Zukunft unternommen. Am Montag gab das Unternehmen aus Ellwangen bekannt, dass es mit seinen Gläubigern einen Schuldenschnitt vereinbart hat. Diese Maßnahme soll helfen, eine drohende Insolvenz abzuwenden.
Schuldenschnitt als Rettungsanker
Varta, das neben Haushaltsbatterien auch Auto- und Energiespeicherbatterien produziert, war aufgrund einer Schuldenlast in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro nicht mehr in der Lage, wirtschaftlich zu agieren. Bereits im Juli hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es ohne einen Schuldenschnitt nicht überlebensfähig sei. Die Gläubiger forderten daraufhin einen Kapitalschnitt auf null, wodurch sämtliche Aktien ihren Wert verlieren würden. Der Aktienkurs von Varta war ohnehin von 200 Euro Anfang 2021 auf rund 1,40 Euro gefallen.
Porsche steigt bei Varta ein
Parallel zu der Vereinbarung mit den Gläubigern hat der deutsche Automobilhersteller Porsche zugesagt, bei Varta einzusteigen. Diese Investition soll dem Unternehmen helfen, sich finanziell zu stabilisieren und die Restrukturierung voranzutreiben. Gemeinsam mit dem bisherigen Großaktionär, dem österreichischen Unternehmer Michael Tojner, wird Porsche nach dem Kapitalschnitt 60 Millionen Euro in Varta investieren. Diese Vereinbarung steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Kartellfreigabe und weiterer marktüblicher Bedingungen.
Zusätzliche Finanzspritze und Brückenfinanzierung
Um die unmittelbare finanzielle Situation zu entschärfen, erhält Varta von seinen Kreditgebern eine zusätzliche Finanzspritze in Höhe von 30 Millionen Euro. Zudem wurde eine kurzfristige Brückenfinanzierung von bis zu 30 Millionen Euro durch einen Teil der Konsortialkreditgeber abgeschlossen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Finanzierung bis zum Abschluss des Restrukturierungsverfahrens gesichert ist, welches nach Möglichkeit noch in diesem Monat fertiggestellt werden soll.
Ein Hoffnungsschimmer für Varta
Die Vereinbarungen mit den Gläubigern und Investoren bieten Varta eine wichtige Atempause und die Chance, sich neu aufzustellen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit der Unterstützung von Porsche und Michael Tojner könnte Varta eine neue Ära einläuten.
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, und der Fall Varta zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Unternehmen in schwierigen Zeiten Unterstützung finden. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik und die Wirtschaft gemeinsam Lösungen finden, um die Stabilität und den Wohlstand in Deutschland zu sichern.
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