Warum die Deutschen beim Sparen vergleichsweise erfolglos sind
Eine aktuelle Studie des Münchner Versicherungskonzerns Allianz zeigt, dass die Deutschen im internationalen Vergleich beim Sparen deutlich hinterherhinken. Während weltweit die Privatvermögen wachsen, bleibt Deutschland ein Außenseiter. Viele Menschen in Deutschland verpassen Chancen auf Wohlstand, weil sie falsch sparen. Ihre Geldanlagen sind nur gering verzinst und gewinnen damit nicht an Wert.
Geringe Verzinsung und wenig Wertsteigerung
Der "Global Wealth Report" der Allianz offenbart, dass deutsche Sparer im Durchschnitt knapp 70.000 Euro auf der hohen Kante haben. Hinzu kommt Immobilieneigentum im Wert von 130.000 Euro. Diese Werte wurden aus amtlichen Daten errechnet und stellen Durchschnittsbeträge nach Abzug von Schulden dar. Trotz dieser scheinbar hohen Beträge liegt Deutschland in der Vermögens-Rangliste nur auf Platz 15, obwohl es die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist.
Vier verlorene Jahre
Die Allianz-Volkswirte sprechen im Zusammenhang mit Deutschland von "vier verlorenen Jahren". Die Kaufkraft des privaten Geldvermögens liegt noch immer unter dem Niveau, das vor der Corona-Pandemie erreicht war. Während in Nordamerika fast zwei Drittel des Vermögenswachstums aus Wertsteigerungen der Anlagen selbst kamen, wurde in Deutschland Vermögensaufbau fast ausschließlich durch weiteres Sparen erreicht.
Bausparen und Sparkonten immer noch beliebt
Eine Vermögensbefragung der Bundesbank zeigt, dass selbst Menschen mit niedrigen Einkommen eifrig sparen. Allerdings stecken sie ihr Geld oft in schlecht verzinste Bausparverträge und Sparkonten. Diese gelten als solide und sicher, bringen jedoch kaum Rendite. Aktien sind nach wie vor unbeliebt, besonders bei Menschen mit geringem Einkommen.
Das deutsche Aktien-Trauma
Viele Deutsche haben schlechte Erfahrungen mit der Telekom-Aktie und dem "Neuen Markt" gemacht. Die massive Werbung für Aktien in den 90er Jahren führte dazu, dass viele Privatleute erstmals Aktien kauften und enttäuscht wurden. Diese Erfahrungen haben das Vertrauen in Aktien nachhaltig beschädigt.
Immobilien als Wohlstandsfaktor
Für diejenigen, die es sich leisten können, sind Immobilien ein wesentlicher Treiber des Wohlstands. In den zwei Jahrzehnten nach der Finanzkrise 2007/2008 haben Immobilien rasant an Wert gewonnen. Allerdings warnt der "Global Wealth Report" vor weiteren Verlusten durch Klimarisiken. Besonders schlecht isolierte Häuser können im Schnitt 32.000 Euro an Wert verlieren.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Deutschen ihre Sparstrategien überdenken müssen. Während in anderen Ländern aktiv in Investmentfonds, Anleihen und Aktien investiert wird, liegt in Deutschland viel Geld ungenutzt herum. Es ist an der Zeit, dass auch deutsche Sparer sich mehr mit alternativen Anlageformen auseinandersetzen, um langfristig von Wertsteigerungen zu profitieren und nicht weiter hinter anderen Nationen zurückzufallen.
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