WHO warnt: Nächste Pandemie könnte verheerender als Corona werden
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt erneut Alarm und fordert die internationale Gemeinschaft zu verstärkten Vorbereitungen auf künftige Pandemien auf. Die wissenschaftliche Leiterin der WHO, Maria Van Kerkhove, warnte bei einem Auftritt in Neuseeland eindringlich vor der Möglichkeit einer noch gefährlicheren Pandemie als Covid-19.
WHO drängt auf mehr Überwachung und Kontrolle
Nach Ansicht der WHO-Expertin Van Kerkhove sei die Corona-Pandemie nur ein Vorgeschmack auf das gewesen, was noch kommen könnte. Sie forderte eine deutliche Ausweitung der Erreger-Überwachung, insbesondere an den Schnittstellen zwischen Tier- und Menschenwelt. Die bestehenden Überwachungssysteme wiesen noch "große Lücken" auf, die dringend geschlossen werden müssten.
Fragwürdige Prioritätensetzung der Politik
Besonders kritisch äußerte sich Van Kerkhove zur aktuellen Mittelverteilung der Regierungen. Während für militärische Zwecke scheinbar unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung stünden, mangele es an Geldern für den Gesundheitsschutz. Diese einseitige Priorisierung könnte sich als fataler Fehler erweisen.
"Es ist bemerkenswert, dass es immer Geld für einen Flugzeugträger zu geben scheint, aber für globale Gesundheitsbedrohungen haben wir noch keine konsequente Finanzierung", kritisierte Van Kerkhove.
WHO-Reform und internationale Zusammenarbeit
Im Rahmen der Konferenz wurde auch die laufende WHO-Reform thematisiert. Ein Arbeitskreis von 196 Ländern hat bereits Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften vereinbart. Diese sehen unter anderem vor:
- Eine einheitliche Definition des Pandemie-Notfalls
- Verpflichtende Solidarität beim Zugang zu medizinischen Produkten
- Einrichtung eines Ausschusses der Vertragsstaaten
- Schaffung nationaler Gesundheitsbehörden
Kritische Betrachtung der WHO-Forderungen
Die weitreichenden Forderungen der WHO nach mehr Kontrolle und Überwachung werfen durchaus kritische Fragen auf. Die Organisation, die während der Corona-Pandemie nicht immer durch Transparenz und Verhältnismäßigkeit glänzte, verlangt nun noch umfassendere Befugnisse und Ressourcen.
Besonders bedenklich erscheint die geforderte Ausweitung der Erreger-Überwachung, die unweigerlich mit weiteren Einschränkungen der persönlichen Freiheitsrechte einhergehen dürfte. Die Erfahrungen aus der Corona-Zeit haben gezeigt, wie schnell vermeintlich temporäre Maßnahmen zu dauerhaften Kontrollinstrumenten werden können.
Burnout-Gefahr beim Gesundheitspersonal
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die zunehmende Erschöpfung des medizinischen Personals. Die WHO arbeitet bereits mit neuseeländischen Behörden zusammen, um Führungskräfte und Frontpersonal besser auf künftige Krisen vorzubereiten. Viele Beschäftigte seien nach der Corona-Pandemie ausgebrannt und möglicherweise nicht in der Lage, eine weitere Krise zu bewältigen.
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