Widerstand gegen Asylunterkunft in Ahlhorn: Grüne und AfD vereint
In der niedersächsischen Kleinstadt Ahlhorn, nahe Oldenburg, sorgt ein geplantes Projekt zur Errichtung einer Asylunterkunft auf einem ehemaligen Militärgelände für heftige Kontroversen. Das Vorhaben, das von der Landesregierung Niedersachsen vorangetrieben wird, stößt auf massiven Widerstand seitens der Bürger und der Lokalpolitik. Bemerkenswert ist dabei die ungewöhnliche Allianz zwischen den Grünen und der AfD, die gemeinsam gegen die Umsetzung des Projekts kämpfen.
Ein Dorf im Dorf
Das geplante Asylzentrum soll auf einem weitläufigen Areal entstehen, das einst als Fliegerhorst der Bundeswehr diente. Das Gelände umfasst mehrere große Wohnhäuser, Sportanlagen und sogar einen kleinen Supermarkt. Die Befürworter des Projekts argumentieren, dass die Infrastruktur ideal für die Unterbringung von Geflüchteten geeignet sei. Doch die Gegner, darunter ein Bürgerverein und ein Parteienbündnis von AfD bis Grünen, sehen das anders.
Überforderung und soziale Spannungen
Die Bürger von Ahlhorn fühlen sich bereits jetzt überfordert. Der Ort hat einen hohen Ausländeranteil von etwa 55 Prozent, und viele der zugezogenen Arbeitsmigranten, insbesondere aus Rumänien, haben nur geringe Deutschkenntnisse. Der Bürgerverein warnt vor steigenden sozialen Spannungen, sollte die Gemeinde weiter belastet werden. „In unserem Ort leben schon so viele ausländische Mitmenschen. Wir können diese Aufgabe nicht auch noch bewältigen“, erklärte die Vorsitzende des Bürgervereins.
Politische Querelen und ungewöhnliche Allianzen
Die politische Landschaft in Ahlhorn ist durch das Projekt stark polarisiert. Die AfD, die im Gemeinderat über zwei Sitze verfügt, lehnt die Notunterkunft vehement ab und warnt vor einer weiteren Verschärfung der ohnehin angespannten Lage. Auch die Grünen, die normalerweise eher migrationsfreundlich eingestellt sind, stellen sich gegen das Projekt. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen erklärte, dass der „menschenverachtende Kapitalismus“ des Betreibers des Wohnparks der Hauptgrund für ihre Ablehnung sei. Sie werfen dem Betreiber vor, Arbeitsmigranten gegen Geflüchtete „auszutauschen“, um mehr Geld zu verdienen.
Landesregierung bleibt stur
Trotz der breiten Ablehnung hält die Landesregierung Niedersachsen an ihren Plänen fest. Das Innenministerium plant, Streetworker einzusetzen, die den Anwohnern und Geflüchteten als Ansprechpartner dienen sollen. Doch die Bürger von Ahlhorn sind skeptisch. Bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr äußerten viele Anwesende ihre Bedenken und Kritik. Besonders bemerkenswert: Die ersten drei Wortbeiträge gegen die Unterkunft kamen von Ahlhornern mit Einwanderungsgeschichte.
Fazit
Die geplante Asylunterkunft in Ahlhorn zeigt einmal mehr die tiefen Gräben, die das Thema Migration in der deutschen Gesellschaft aufreißt. Während die Landesregierung an ihrer Linie festhält, formiert sich vor Ort ein breites Bündnis aus Bürgern und Politikern unterschiedlichster Couleur. Es bleibt abzuwarten, ob die Proteste letztlich erfolgreich sein werden oder ob die Landesregierung ihre Pläne durchsetzt.
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