Wissenschaftler fordern radikalen Neuanfang beim RKI: Aufklärung statt Unterwürfigkeit
Ein Gastkommentar von Jörg Matysik et al. hat eine hitzige Debatte über die Rolle des Robert-Koch-Instituts (RKI) während der Corona-Pandemie ausgelöst. Die Wissenschaftler fordern eine umfassende Neuaufstellung des RKI und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), um zukünftige Abhängigkeiten von politischen Befehlen oder Industrieinteressen zu vermeiden.
RKI-Leaks: Einblicke in die Führung des RKI
Die kürzlich geleakten Dateien des RKI haben offenbart, dass das Institut während der Pandemie wissenschaftliche Erkenntnisse verschwiegen und dringend benötigte Daten nicht erhoben hat. Dies wirft die Frage auf, inwieweit der Geist der Aufklärung durch eine Haltung der Unterwürfigkeit ersetzt wurde.
Wissenschaftliches Versagen
Unter der Leitung von Professor Lothar Wieler hat das RKI anscheinend vermieden, Daten für Vergleiche zwischen Geimpften und Ungeimpften zu erheben. Solche Daten wären essenziell gewesen, um die Wirksamkeit der Impfungen und deren Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand und die Stabilität des Immunsystems zu bewerten. Stattdessen wurden fragwürdige "Fallzahlen" verwendet, um die Krise nach politischen Vorgaben zu "hochskalieren".
Das RKI selbst betont auf seiner Webseite die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und kritischem Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Doch die RKI-Protokolle zeigen, dass das Institut diesen Ansprüchen nicht gerecht wurde. Trotz des Wissens, dass die sogenannte Impfung nicht vor Übertragung schützt, wurde der Begriff "Pandemie der Ungeimpften" nicht korrigiert, da dies angeblich politisch nicht opportun war.
Moralisches Versagen
Die Führung und die Mitarbeiter des RKI mögen sich auf das Weisungsrecht des Ministers berufen, doch die Autoren des Kommentars halten dieses Argument für unzureichend. Die Aufgabe des RKI zur epidemiologischen Dokumentation und Information ist gesetzlich verankert. Das Ignorieren wissenschaftlicher Erkenntnisse zugunsten politischer Vorgaben stellt einen groben Verstoß gegen die eigenen Aufgaben dar.
Die Wissenschaftler fragen sich, ob im RKI gegen die Maßnahmen remonstriert wurde, die der wissenschaftlichen Grundlage entbehrten. Besonders Professor Wieler wird hier in die Pflicht genommen. Das Beamtenrecht sieht vor, dass Beamte gegen rechtswidrige Weisungen Einspruch erheben müssen, um die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung zu gewährleisten.
Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen
Die Autoren des Kommentars fordern eine umfassende Aufklärung und juristische Konsequenzen für die Verantwortlichen. Sie fragen, inwieweit der ehemalige Präsident Professor Wieler rechtliche Verantwortung trägt und ob die verbeamteten Mitglieder ihrer Remonstrationspflicht nachgekommen sind. Es müsse geklärt werden, ob arbeits-, dienst-, zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen aus den Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis resultieren.
Die Wissenschaftler betonen, dass das Vertrauen in Bundesbehörden wie das RKI und das PEI nur durch eine lückenlose Aufarbeitung der letzten Jahre wiederhergestellt werden kann. Sie fordern, dass diese Behörden unabhängig von Politik und Industriezuwendungen werden und ausreichend gesetzlich ausgestattet sind, um ihre Aufgaben zu erfüllen.
Eine solche Neuaufstellung sei notwendig, um die Gesundheit der Gesellschaft zu sichern und zukünftige Fehler zu vermeiden. Nur durch unabhängige und ehrliche wissenschaftliche Arbeit könne das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewonnen werden.