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07.02.2024
21:46 Uhr

Zinspolitik der Fed: Nur zwei bis drei Senkungen für 2024 prognostiziert

Zinspolitik der Fed: Nur zwei bis drei Senkungen für 2024 prognostiziert

Die Finanzwelt blickt gespannt auf die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), welche maßgeblich die Dynamik der Aktienmärkte beeinflussen. In einer Zeit, in der billiges Geld die Börsen beflügelt hat, steht die Frage im Raum, ob die derzeitigen Markterwartungen zu optimistisch sind.

Markterwartungen möglicherweise zu hoch gegriffen

Die aktuellen Aussagen des Fed-Mitglieds Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, wie von Bloomberg berichtet, deuten darauf hin, dass die Hoffnungen auf eine aggressive Zinssenkungspolitik enttäuscht werden könnten. Kashkari prognostiziert für das Jahr 2024 lediglich zwei bis drei Senkungen der Leitzinsen, eine Aussage, die im Vergleich zu den von den Märkten eingepreisten fünf Senkungen eher zurückhaltend erscheint.

Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt

Kashkari betonte, dass die Entscheidung über das Tempo der Zinssenkungen stark vom Zustand des Arbeitsmarktes abhängen wird. Ein starker Arbeitsmarkt könnte der Fed die notwendige Flexibilität geben, um bei der Anpassung der Zinsen einen langsameren Gang einzulegen. Dies steht im Kontrast zu den Erwartungen einiger US-Notenbanker, die von drei Senkungen um jeweils einen Viertelpunkt ausgingen, und dennoch weit entfernt von den fünf Senkungen, die der Markt vorwegnimmt.

Der neutrale Zins in der Post-Pandemie-Ära

In einem kürzlich veröffentlichten Essay wies Kashkari auf die Möglichkeit hin, dass der neutrale Zins, also jener Zinssatz, der weder das Wirtschaftswachstum stimuliert noch bremst, in der Post-Pandemie-Ära höher liegen könnte als bisher angenommen. Sollte dies der Fall sein, würde dies bedeuten, dass die Fed die Zinsen weniger stark senken müsste, um die Wirtschaft nicht übermäßig zu stimulieren.

Zurückhaltung und Beobachtung

Seit Juli hat die Fed die Zinsen unverändert gelassen und signalisiert, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich der nächste Schritt sein wird. Notenbanker, einschließlich des Vorsitzenden Jerome Powell, haben jedoch angedeutet, dass sie keinen Anlass zur Eile sehen, was dazu beigetragen hat, die Erwartungen für den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in Richtung Mai oder Juni zu verschieben. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bereits im März wird laut Fed Fund Futures derzeit nur noch mit knapp über 23% bewertet.

Kriselnder Immobilienmarkt im Blick

Kashkari äußerte auch, dass die Fed den gewerblichen Immobilienmarkt genau beobachtet, obwohl er diesen derzeit nicht als systemisches Risiko betrachtet. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zentralbank bereit ist, proaktiv auf potenzielle Risiken zu reagieren, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.

Fazit: Vorsichtige Fed-Politik

Die Aussagen Kashkaris spiegeln eine vorsichtige Haltung der US-Notenbank wider, die darauf bedacht ist, die Inflationsdaten und die Entwicklung des Arbeitsmarktes genau zu analysieren, bevor sie weitere geldpolitische Schritte unternimmt. Dies steht im Einklang mit der konservativen Sichtweise, dass eine überstürzte Zinspolitik langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte und die Notwendigkeit einer soliden Datenbasis unterstreicht, bevor weitreichende Entscheidungen getroffen werden.

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