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21.06.2024
06:52 Uhr

Bundeswehr investiert Milliarden in Panzer und Munition

Bundeswehr investiert Milliarden in Panzer und Munition

Die Bundeswehr hat einen bedeutenden Schritt zur Modernisierung ihrer Ausrüstung unternommen und bei Rheinmetall Artilleriemunition im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro bestellt. Dies stellt den größten Auftrag in der Geschichte des Unternehmens dar. Zusätzlich plant das Verteidigungsministerium die Anschaffung von 105 Leopard-2A8-Kampfpanzern.

Größter Auftrag für Rheinmetall

Rheinmetall teilte in Düsseldorf mit, dass die Bundeswehr einen Rahmenvertrag für Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro abgeschlossen habe. Dieser Vertrag ist der größte Einzelauftrag, den das Unternehmen jemals erhalten hat. Der seit Juli 2023 bestehende Rahmenvertrag mit einem Maximalwert von rund 1,3 Milliarden Euro wurde nun um 7,2 Milliarden Euro aufgestockt.

Millionen Schuss Munition

Die genaue Anzahl der bestellten Geschosse, die eine Reichweite von 40 Kilometern haben und ein Kaliber von 155 Millimetern aufweisen, wurde nicht genannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es sich um mehrere Millionen Schuss handelt. Die Produktion erfolgt hauptsächlich im niedersächsischen Unterlüß, und die Auslieferung soll ab Anfang 2025 beginnen.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger erklärte, dass die Bundesrepublik Deutschland die Hauptabnehmerin der Munition sein wird, wobei ein Teil der Lieferungen an die Ukraine gehen soll. Auch die Partnerländer Niederlande, Estland und Dänemark sind an der Bestellung beteiligt. Der Vertrag wurde durch das Bundeswehr-Ausrüstungsamt BAAINBw geschlossen, um die aktuell leeren Lager der Bundeswehr zu füllen.

Pistorius bestellt Leopard-Panzer

Verteidigungsminister Boris Pistorius plant laut Medienberichten die Anschaffung von 105 Leopard-2A8-Kampfpanzern für knapp drei Milliarden Euro. Diese Panzer sollen bis 2030 vom Rüstungskonzern KNDS an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Ein Teil der Panzer ist für die Brigade in Litauen vorgesehen, die die Bundeswehr bis 2028 aufbauen möchte, um die NATO-Ostflanke vor einem möglichen russischen Angriff zu schützen. Der Rest soll in Deutschland stationiert werden.

Derzeit verfügt die Bundeswehr über etwa 300 Kampfpanzer. Das Finanzministerium betont, dass die Kosten für die neuen Panzer weder durch das 100-Milliarden-Sondervermögen noch durch die bisherigen Jahresbudgets des Wehrressorts ab 2025 abgedeckt seien. Stattdessen solle eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung erteilt werden, um die Bezahlung der Rechnungen zu garantieren.

Kritik an der Finanzierung

Der CDU-Haushaltspolitiker Ingo Gädechens äußerte Bedenken hinsichtlich der Finanzierung der Bundeswehr. "So begrüßenswert die Entscheidung in der Sache ist, so größer werden aber die Fragen hinsichtlich der Finanzierung der Bundeswehr", sagte Gädechens. Kanzler Olaf Scholz habe bereits den Kauf weiterer Eurofighter für rund drei Milliarden Euro angekündigt, zudem seien gerade erst zwei weitere Fregatten für über drei Milliarden Euro bestellt worden. "Eines haben alle drei Vorhaben gemeinsam: Die Regierung verweigert die Antwort, wie diese Beschaffungen bezahlt werden sollen", kritisierte Gädechens.

Diese Entwicklungen werfen viele Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der langfristigen finanziellen Planung und der Prioritäten der Bundesregierung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten.

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