Deutsche Luftfahrt am Boden: Ryanair-Chef rechnet mit Ampel-Politik ab
Die deutsche Luftfahrtbranche steht vor massiven Herausforderungen. In einem bemerkenswerten Interview mit der "Welt am Sonntag" übt Ryanair-Chef Michael O'Leary scharfe Kritik an der deutschen Wirtschaftspolitik und den hohen Abgaben im Luftverkehr.
Gescheiterter Dialog mit der Bundesregierung
Besonders brisant: Der Ryanair-CEO hätte dem Kanzleramt bereits im Januar ein konkretes Angebot zur Stärkung des deutschen Luftverkehrs unterbreitet. Der Vorschlag sah vor, dass bei einer Senkung der Steuern und Gebühren das Flugangebot in Deutschland innerhalb von sieben Jahren verdoppelt werden könnte. Eine Antwort aus Berlin sei jedoch ausgeblieben - ein Verhalten, das die oft kritisierte Arroganz der aktuellen Regierung zu bestätigen scheint.
Deutschlands Sonderweg in die Bedeutungslosigkeit
Die Rahmenbedingungen für Fluggesellschaften in Deutschland würden sich zunehmend verschlechtern. Die Luftverkehrssteuer zähle bereits jetzt zu den höchsten in Europa und sei erst kürzlich erneut angehoben worden. Passagiere müssten, je nach Streckenlänge, zwischen 15,53 und 70,83 Euro zusätzlich zahlen.
Die Ticketpreise seien in Deutschland schneller und höher gestiegen als in jedem anderen Markt, kritisiert O'Leary.
Drastische Konsequenzen für den Standort Deutschland
Die Folgen dieser verfehlten Politik seien bereits sichtbar: Ryanair habe angekündigt, ab Sommer 2025 insgesamt 1,8 Millionen Flugzeugsitze in Deutschland zu streichen. Die Flughäfen Dortmund, Dresden und Halle/Leipzig würden komplett aus dem Streckennetz fallen. In Hamburg plane man eine Reduzierung der Kapazitäten um 60 Prozent.
Wirtschaftspolitik der Ampel in der Kritik
O'Leary bezeichnet die Wirtschaftspolitik der aktuellen Bundesregierung als "semi-intelligent". Deutschland sei in dieser Hinsicht zum "Schlusslicht in Europa" geworden. Diese Entwicklung zeige einmal mehr, wie die ideologiegetriebene Politik der Ampel-Koalition dem Wirtschaftsstandort Deutschland schade.
Hoffnung auf Besserung
Trotz der aktuellen Situation zeigt sich O'Leary für die Zukunft vorsichtig optimistisch. Sobald eine neue Regierung die "lächerlich hohen Steuern und Gebühren" senke, würde Ryanair "nach Deutschland zurückstürmen". Dies unterstreicht einmal mehr, wie dringend Deutschland einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel benötigt, um seine Position im internationalen Wettbewerb nicht vollständig zu verlieren.
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