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03.03.2025
12:27 Uhr

Europas Aufwachen aus dem amerikanischen Albtraum: Macron fordert Ende der Unterwürfigkeit

In einer bemerkenswerten Rede während seines Staatsbesuchs in Portugal hat der französische Präsident Emmanuel Macron dem transatlantischen Kuschelkurs eine deutliche Absage erteilt. Angesichts der jüngsten Drohgebärden des ehemaligen und möglicherweise künftigen US-Präsidenten Donald Trump forderte Macron die europäischen Partner auf, ihre - wie er es nannte - "fröhliche Vasallenmentalität" gegenüber Washington endlich abzulegen.

Trumps dreiste Erpressungsversuche als Weckruf

Der Anlass für Macrons deutliche Worte könnte kaum bezeichnender sein: Trump hatte erst kürzlich mit drakonischen Strafzöllen von 25 Prozent auf europäische Waren gedroht. In seiner für ihn typischen, polternden Art behauptete er dabei allen Ernstes, die Europäische Union sei einzig gegründet worden, um die Vereinigten Staaten "abzuzocken". Eine Aussage, die nicht nur historisch völlig absurd erscheint, sondern auch die wahren Machtverhältnisse auf den Kopf stellt.

Europa am Scheideweg: Macht oder Ohnmacht?

Macrons Vision für Europa geht weit über bloße Reaktionen auf amerikanische Drohungen hinaus. "Was wir heute tun müssen, ist, eine Macht zu werden", erklärte der französische Staatspräsident mit Nachdruck. Europa sei zwar ein bedeutender Markt und eine Friedenszone, präsentiere sich aber oft zu kraftlos und konturlos auf der Weltbühne.

"Europa muss den Geschmack des Risikos, des Ehrgeizes und der Macht wiederentdecken. Das ist kein Schimpfwort, ganz im Gegenteil."

Die deutsche Zögerlichkeit als Bremsklotz

Besonders interessant erscheint in diesem Zusammenhang die Rolle Deutschlands. Während Paris seit Jahren für eine strategische Autonomie Europas wirbt, zeigte sich Berlin bisher als treuer Vasall der amerikanischen Interessen. Doch die aggressive Rhetorik Trumps könnte nun auch in der Bundesrepublik ein Umdenken einleiten.

Wirtschaftliche Konsequenzen der transatlantischen Spannungen

Der französische Wirtschaftsminister Éric Lombard machte bereits deutlich, dass Europa sich gegen amerikanische Wirtschaftsaggressionen zur Wehr setzen müsse. Auch wenn ein Handelskrieg nicht im allgemeinen Interesse liege, dürfe man die europäischen Wirtschaftsinteressen nicht schutzlos preisgeben.

Ein historischer Moment für Europa

Macrons Initiative für ein "souveränes, geeintes und demokratisches" Europa, die er bereits 2017 an der Sorbonne vorstellte, erscheint angesichts der aktuellen Entwicklungen aktueller denn je. Die Frage wird sein, ob die europäischen Partner - allen voran Deutschland - endlich den Mut finden, sich von der amerikanischen Bevormundung zu emanzipieren.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Europa tatsächlich bereit ist, sich von seiner selbst gewählten Unmündigkeit zu befreien und als eigenständige Macht auf der Weltbühne aufzutreten. Die Alternative wäre eine fortgesetzte Abhängigkeit von den Launen eines unberechenbaren amerikanischen Partners - ein Zustand, den sich der Kontinent angesichts der globalen Herausforderungen schlichtweg nicht mehr leisten kann.

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