Gastronomie am Abgrund: Mehrwertsteuererhöhung treibt Traditionsbetriebe in die Krise
Die von der Ampelregierung durchgesetzte Erhöhung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie zeigt nun ihre verheerenden Folgen. Was als "notwendige Normalisierung" nach der Corona-Zeit verkauft wurde, entwickelt sich zunehmend zum Sargnagel für viele traditionelle Gastronomiebetriebe, besonders in ländlichen Regionen.
Dramatischer Gästeschwund trifft Dorfkneipen besonders hart
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als die Hälfte der gastronomischen Betriebe beklagt einen massiven Gästeschwund. Besonders dramatisch stellt sich die Situation für die klassische Dorfkneipe dar, die seit jeher als sozialer Treffpunkt und Kommunikationszentrum fungierte. Michael Schmidt, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Sachsen-Anhalt, sieht diese Entwicklung mit großer Sorge.
Gastronomen zwischen allen Stühlen
Die Betreiber stehen vor einem kaum lösbaren Dilemma: Entweder sie erhöhen die Preise und riskieren weitere Kundenrückgänge, oder sie verkleinern die Portionen und gefährden damit ihre Reputation. Der Wörlitzer Gastronom Stephan Ziegler berichtet von deutlichen Umsatzrückgängen und einer spürbaren Verhaltensänderung der Gäste: "Wer früher ein- bis zweimal im Monat zum Essen kam, gönnt sich dies jetzt vielleicht nur noch einmal im Vierteljahr."
Ampel-Politik treibt Traditionsbetriebe in den Ruhestand
Besonders bitter: Viele ältere Gastronomen, die jahrzehntelang ihre Betriebe mit Herzblut führten, ziehen angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Reißleine und gehen vorzeitig in den Ruhestand. Eine Entwicklung, die nicht nur Arbeitsplätze kostet, sondern auch das kulturelle Leben in vielen Gemeinden nachhaltig schädigt.
"Unter diesen betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen, die der Markt derzeit bietet, sehen viele keinen anderen Ausweg mehr, als ihre Türen für immer zu schließen", erklärt Dehoga-Präsident Schmidt die dramatische Situation.
Reformforderungen werden lauter
Der Branchenverband fordert dringend eine Reform der Mehrwertsteuer. Die aktuelle Situation, bei der für Catering-Angebote und Kita-Essen andere Steuersätze gelten als für die klassische Gastronomie, sei nicht nachvollziehbar und führe zu Wettbewerbsverzerrungen. Doch die Ampelregierung zeigt sich bislang taub für diese Hilferufe aus der Branche.
Die Konsequenzen dieser verfehlten Politik werden nicht nur die Gastronomen zu spüren bekommen, sondern die gesamte Gesellschaft. Denn mit jedem geschlossenen Restaurant, mit jeder aufgegebenen Dorfkneipe geht ein Stück deutscher Kultur und Tradition verloren - ein hoher Preis für eine kurzsichtige Fiskalpolitik.
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