Gipfeltreffen vor Olympischen Spielen in Paris: Ein Fest der Widersprüche
Am Vorabend der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris trafen sich Staats- und Regierungschefs aus mehr als 60 Ländern sowie Vertreter internationaler Organisationen zu einem Gipfeltreffen im Louvre. Unter dem Motto „Sport und nachhaltige Entwicklung“ wurde das Pariser Abkommen beschlossen, das Investitionen in Milliardenhöhe für den Bau von Sportinfrastrukturen weltweit vorsieht.
Universalismus der Spiele und nachhaltige Entwicklung
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, dass der Universalismus der Olympischen Spiele einen Gipfel rechtfertige. Das Abkommen sieht vor, bis 2030 mindestens zehn Milliarden US-Dollar in nachhaltige Sportinfrastrukturen zu investieren. Ziel sei es, jedem Schüler weltweit mindestens 30 Minuten Sport am Tag zu ermöglichen und die körperliche Inaktivität bis 2030 um 15 Prozent zu senken.
Die US-Basketball-Profiliga NBA kündigte an, binnen zehn Jahren 1.000 Basketballplätze in Afrika zu bauen, während FIFA-Chef Gianni Infantino den Bau von 1.000 Fußballplätzen in Schulen weltweit versprach. Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, verkündete eine Erhöhung des Olympia-Budgets um zehn Prozent.
Proteste gegen „Spiele für Sponsoren“
Während im Louvre gefeiert wurde, protestierten Hunderte Menschen auf der Place de la République gegen die sozialen Auswirkungen der Olympischen Spiele. Kritiker wie der Greenpeace-Aktivist Nicolas warfen den Veranstaltern vor, die ökologischen und sozialen Krisen zu ignorieren. Die Spiele seien „nicht für die Bewohner, nicht für die Arbeiter“, sondern nur „für die Sponsoren“, so ein Demonstrant.
Sicherheitsbedenken und politische Spannungen
Israel warnte vor möglichen Anschlägen durch vom Iran unterstützte Gruppen während der Olympischen Spiele. Israels Außenminister Israel Katz schrieb in einem Brief an seinen französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné, dass Bedrohungen durch iranische Terrororganisationen vorlägen. Frankreich hat ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt, das den Einsatz von rund 18.000 Soldaten in Paris vorsieht. Die israelischen Athleten sollen rund um die Uhr von französischen Elitepolizisten bewacht werden.
Empfang im Elysée-Palast
Am Freitag sind etwa 100 Spitzenpolitiker zu einem Empfang im Elysée-Palast eingeladen, bevor sie zur Eröffnungsfeier gebracht werden. Zu den Gästen zählen Bundeskanzler Olaf Scholz, der israelische Präsident Isaac Herzog und der britische Premierminister Keir Starmer. US-Präsident Joe Biden wird durch seine Frau Jill vertreten, während Vizepräsidentin Kamala Harris ihren Mann Douglas Emhoff zur Abschlussfeier schickt. Der russische Präsident Wladimir Putin ist nicht eingeladen, russische und belarussische Athleten treten ohne ihre Landesflaggen an.
Spektakel zur Eröffnung
Die Eröffnungsfeier am Freitagabend soll ein Spektakel der Superlative werden. Es wird erwartet, dass die kanadische Sängerin Céline Dion sowie die Sängerin Aya Nakamura und Lady Gaga auftreten. Mehrere tausend Sportler werden in 85 Booten die Seine hinunterfahren, begleitet von etwa 3.000 Schauspielern und Tänzern. Die deutschen Fahnenträger sind der Basketballer Dennis Schröder und die Judoka Anna-Maria Wagner. Es werden etwa 326.000 Zuschauer in Paris und mehr als eine Milliarde weltweit vor den Bildschirmen erwartet.
Die Olympischen Spiele in Paris versprechen, ein Ereignis von globaler Bedeutung zu werden. Doch die Proteste und Sicherheitsbedenken werfen einen Schatten auf das Fest der internationalen Gemeinschaft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Spiele entwickeln und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die beteiligten Länder und deren Bevölkerung haben werden.
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